--Operativer Gewinn fällt um 28 Prozent

--China, Schnelltests und Varian-Probleme belasten

--Auftragseingang steigt um mehr als 10 Prozent

(NEU: Details, Aussagen aus der Telefonpressekonferenz, Marktreaktion)

Von Olaf Ridder

FRANKFURT (Dow Jones)--Schwaches China-Geschäft sowie rückläufige Umsätze im Covid-19-Testgeschäft und Probleme mit einem Zulieferer des US-Krebsspezialisten Varian haben Siemens Healthineers zum Auftakt seines neuen Geschäftsjahres erheblich belastet. Das bereinigte operative Ergebnis (EBIT) für die Monate Oktober bis Dezember fiel bei nahezu unveränderten Umsatz um 28 Prozent auf 647 Millionen Euro, wie das Medizintechnikunternehmen in Erlangen mitteilte.

Trotzdem wurden die Ziele für das Gesamtjahr bestätigt. Vorstandschef Bernd Montag verwies auf zuletzt zweistellige Wachstumsraten beim Auftragseingang. "Mit diesem großartigen Momentum werden wir unsere Ziele für das Gesamtjahr erreichen", sagte er. Überdies würden die Preiserhöhungen greifen, sagte Finanzchef Jochen Schmitz in einer Telefonkonferenz.

Auch rechne man mit einer Normalisierung in China, wo auf Routinetests verzichtet wurde, was zu großen Umsatzausfällen im Laborgeschäft führte. Mittlerweile gelöst sei ferner das Produktionsproblem eines Zulieferers von Varian, wo Strahlentherapie-Geräte wegen einer fehlenden Komponente zeitweilig nicht ausgeliefert werden konnten. "Jetzt kommen starke Quartale", sagte Schmitz. Varian etwa werde im hohen Zehner-Prozentbereich zulegen.

2022/23 will die Siemens-Tochter ihren Umsatz im Mittel stabil halten (minus 1 bis plus 1 Prozent) und je Aktie einen bereinigten Gewinn von 2,00 bis 2,20 Euro erwirtschaften.

In den Monaten Oktober bis Dezember wurden knapp 5,1 Milliarden Euro Umsatz verbucht - kaum mehr als im Vorjahr und vergleichbar sogar ein Minus von 4,5 Prozent. Mit dem Auslaufen der Pandemie gingen allein im lukrativen Antigen-Schnelltestgeschäft 266 Millionen Euro Einnahmen verloren. Das Diagnostikgeschäft rutschte operativ sogar leicht ins Minus, wobei auch Kostensteigerungen und Abschreibungen in Höhe von 34 Millionen Euro das Ergebnis belasteten. Healthineers will die Zahl seiner Laborstraßen erheblich verkleinern und wird in diesem Jahr dafür bis zu 150 Millionen Euro an Sonderbelastungen verbuchen. Der größte Teil davon falle im zweiten Quartal an, so Schmitz.

Solide verlief das Geschäft im Bereich Bildgebung mit MRT-, CT- und Röntgengeräten, wo die Umsätze vergleichbar um 5,2 Prozent wuchsen und mit 572 Millionen Euro auch der überwiegende Teil des Gewinns gemacht wurde.

Händler sagten, die Zahlen seien unter den Erwartungen geblieben, im Fokus stehe aber die angekündigte Erholung. Die Healthineers-Aktie startet mit einem Plus von rund 4 Prozent in den Handel.

Kontakt zum Autor: olaf.ridder@wsj.com

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February 02, 2023 03:33 ET (08:33 GMT)