FRANKFURT (Dow Jones)--An den europäischen Aktienmärkten geht es auch am Mittwoch nach oben. Die Stimmung ist gut, am Vormittag markierte der DAX einmal mehr ein Rekordhoch bei 16.284 Punkten. Fundamental stützend wirkt die anhaltende Euro-Schwäche, die Gemeinschaftswährung war kurzzeitig unter die Marke von 1,13 Dollar gefallen. Kursschwächen werden am Aktienmarkt weiterhin schnell zum Kauf genutzt, was bislang eine schärfere Korrektur an den Börsen verhindert. Der DAX gewinnt 0,1 Prozent auf 16.268 Punkte, für den Euro-Stoxx-50 geht es um 0,1 Prozent auf 4.405 Punkte nach oben.

Auch wenn es sich momentan anfühlt, als ob die Börse einen Einbahnstrasse ist, gibt es mahnende Stimmen. Investoren sollten sich auf eine gedämpftere Stimmung an den Finanzmärkten einstellen, heißt es zum Beispiel von Metzler. Die Analysten verweisen zur Begründung auf die wieder deutlich steigende Zahl an Corona-Neuinfektionen und die Notenbanken, die im Hinblick auf hohe die Inflation kritisch beäugt werden. "Die Mehrheit der Anleger lässt sich noch immer vom Mantra der Zentralbanken von der 'Vergänglichkeit' einlullen", heißt es mit Blick auf die hohe Inflation. Angesichts der Tatsache, dass selbst die Preisvorläufer weiterhin positiv überraschen, ist nach Ansicht von Metzler auch mit weiter steigenden Verbraucherpreisen zu rechnen.


   Inflation im Euroraum steigt wie erwartet auf 4,1 Prozent 

Der Preisdruck in der Eurozone hat im Oktober weiter zugenommen. Die jährliche Inflationsrate erhöhte sich auf 4,1 Prozent. Die Statistiker bestätigten damit - wie von Volkswirten erwartet - ihre erste Schätzung. Die Europäische Zentralbank (EZB) strebt mittelfristig 2 Prozent an. EZB-Präsidentin Christine Lagarde hatte zuletzt ihre Prognose bekräftigt, wonach die Inflation mittelfristig wieder unterhalb von 2 Prozent sinken wird; allerdings werde es länger dauern. Der preistreibende Effekt der Normalisierung der deutschen Mehrwertsteuer werde Anfang 2022 verschwinden, und im ersten Halbjahr dürfte auch der Inflationsdruck von den Energiepreisen nachlassen.


   Mittelfristziele von Siemens Healthineers kommen gut an 

Positiv für den Aktienkurs werden die neuen Mittelfrist-Ziele von Siemens Healthineers (+3,7%) gewertet. Angestrebt werden mittelfristig ein vergleichbares Umsatzplus von jährlich 6 bis 8 Prozent sowie jeweils 12 bis 15 Prozent mehr bereinigter Gewinn je Aktie. Die Anhebung wird von den UBS-Analysten positiv gewertet. Die neue Prognosespanne lasse Antigen-Tests außen vor und impliziere auf der Basis der Erwartungen für den Gewinn je Aktie 2022 Steigerungen bei den Konsenserwartungen von im Mittel 2 Prozent. Die Prognose sei zwar nur leicht angehoben worden, doch habe es positive Überraschungen im Bereich Bildgebung und bei Varian gegeben.

"Das Ziel für die Eigenkapitalrendite ist hoch", so ein Marktteilnehmer mit Blick darauf, dass Talanx (+0,5%) im Jahr 2025 die Marke von 10 Prozent in der Erstversicherung knacken will. "Für einen Versicherer ist das viel", so der Teilnehmer. Die Frage sei allerdings, ob der Markt solche Langfristaussagen in steigende Kurse umsetze. Die für dieses Jahr geplante Dividendenerhöhung auf 1,60 Euro bewege sich lediglich im Rahmen der Schätzungen.

"Die hohen Vorräte sprechen für die Umsatzentwicklung im vierten Quartal und damit auch für die Aktie", sagt Heino Ruland von Ruland Research zu Auto1. "Die Preise für Gebrauchtwagen sind hoch, und im vierten Quartal sollte das Unternehmen davon stark profitieren, da es zum Quartalsbeginn bereits über hohe Vorräte verfügt hat", sagt er. Im dritten Quartal erzielte Auto1 einen Rekordeinkauf von über 160.000 Autos. Die Titel gewinnen 6,1 Prozent.


=== 
Aktienindex              zuletzt      +/- %       absolut       +/- % YTD 
Euro-Stoxx-50           4.404,57      +0,1%          3,08          +24,0% 
Stoxx-50                3.808,68      +0,2%          8,52          +22,5% 
DAX                    16.268,16      +0,1%         20,30          +18,6% 
MDAX                   36.303,45      +0,3%        103,12          +17,9% 
TecDAX                  3.968,92      +1,2%         47,45          +23,5% 
SDAX                   17.261,48      -0,2%        -37,72          +16,9% 
FTSE                    7.309,87      -0,2%        -17,10          +13,4% 
CAC                     7.160,79      +0,1%          8,19          +29,0% 
 
Rentenmarkt              zuletzt                  absolut         +/- YTD 
Dt. Zehnjahresrendite      -0,25                    -0,00           +0,33 
US-Zehnjahresrendite        1,63                    -0,01           +0,71 
 
DEVISEN                  zuletzt      +/- %  Mi, 8:09 Uhr  Di., 18:25 Uhr    % YTD 
EUR/USD                   1,1312      -0,1%        1,1301          1,1324    -7,4% 
EUR/JPY                   129,86      -0,1%        129,84          129,80    +3,0% 
EUR/CHF                   1,0533      +0,0%        1,0528          1,0539    -2,6% 
EUR/GBP                   0,8418      -0,2%        0,8401          0,8435    -5,7% 
USD/JPY                   114,80      -0,0%        114,85          114,62   +11,2% 
GBP/USD                   1,3438      +0,1%        1,3426          1,3425    -1,7% 
USD/CNH (Offshore)        6,3798      -0,2%        6,3884          6,3936    -1,9% 
Bitcoin 
BTC/USD                60.668,51      +0,1%     59.470,51       60.398,51  +108,8% 
 
ROHÖL                    zuletzt  VT-Settl.         +/- %         +/- USD    % YTD 
WTI/Nymex                  79,68      80,76         -1,3%           -1,08   +67,1% 
Brent/ICE                  81,33      82,43         -1,3%           -1,10   +60,7% 
 
METALLE                  zuletzt     Vortag         +/- %         +/- USD    % YTD 
Gold (Spot)             1.860,86   1.850,99         +0,5%           +9,87    -2,0% 
Silber (Spot)              25,08      24,83         +1,0%           +0,25    -5,0% 
Platin (Spot)           1.069,77   1.065,65         +0,4%           +4,12    -0,1% 
Kupfer-Future               4,29       4,35         -1,3%           -0,06   +21,9% 
=== 

Kontakt zum Autor: thomas.leppert@wsj.com

DJG/thl/ros

(END) Dow Jones Newswires

November 17, 2021 06:30 ET (11:30 GMT)