Zürich (Reuters) - Die Schweizerische Nationalbank (SNB) hat sich gegen Vorwürfe zur Wehr gesetzt, dass sie zu wenig zur Rettung der 2023 in Schieflage geratenen Credit Suisse unternommen habe.

Der Zusammenbruch sei durch das Management der Bank verursacht worden, nicht durch die Schweizer Behörden, erklärte SNB-Präsident Thomas Jordan in einem am Freitag veröffentlichten Interview der Zeitung "Le Temps". "Die Schweizer Behörden waren gut vorbereitet, und wir haben die notwendigen Maßnahmen ergriffen, um eine globale Finanzkrise zu vermeiden."

Die staatlich orchestrierte Übernahme durch die UBS sei die beste verfügbare Option gewesen. Die SNB habe nur begrenzte Möglichkeiten zum Eingreifen gehabt. "Die SNB kann nicht sagen: 'Wir retten eine Bank, koste es, was es wolle', denn das ist nicht unsere Aufgabe", sagte Jordan. Es sei Aufgabe der Politik, solche Entscheidungen zu treffen. "Man muss öffentliche Gelder einsetzen, und das ist keine Entscheidung, die die SNB treffen kann". Dennoch müssten Lehren aus dem Fall gezogen werden. Die Ausarbeitung von neuen Regeln für die Banken sei eine Aufgabe, die die SNB zusammen mit der Regierung und der Finanzmarktaufsicht Finma übernehmen müsse.

(Bericht von John Revill; geschrieben von Oliver Hirt. Redigiert von Olaf Brenner. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)