BERLIN (dpa-AFX) - Der Deutsche Industrie- und Handelskammertag (DIHK) bedauert den Rückzug der USA aus dem Pariser Klimaschutzabkommen. "Denn Klimaschutz kann wirksam und wettbewerbsneutral nur von allen Staaten gemeinsam vorangetrieben werden", sagte DIHK-Präsident Eric Schweitzer der Deutschen Presse-Agentur. Mit den USA verliere die globale Klimapolitik zugleich einen Verfechter marktwirtschaftlicher Instrumente.

Der Klimaschutz werde in den Vereinigten Staaten dennoch nicht zum Stillstand kommen. "Es besteht also weiterhin Potenzial für eine wirtschaftliche Zusammenarbeit beim Klimaschutz. Diese sollte die Bundesregierung nun besonders in den Mittelpunkt rücken", sagte Schweitzer. Er fügte an: "Die anderen Vertragsstaaten sollten an ihren gemeinsamen Zielen für den Klimaschutz festhalten. Allerdings gibt es auch keinen Grund, die eigene Klimapolitik nachzuschärfen - weder in Europa noch in Deutschland."

US-Präsident Donald Trump hatte am Donnerstag das 2015 in Paris festgezurrte Abkommen aufgekündigt. Es sieht klare Ziele für die maximale Erderwärmung vor. Trump strebt neue Verhandlungen an und begründete das damit, US-Interessen an die erste Stelle zu setzen. Nach Angaben von Regierungssprecher Steffen Seibert telefonierte Merkel mit Trump und drückte dabei ihr Bedauern über dessen Entscheidung aus. Deutschland, Frankreich und Italien lehnten Neuverhandlungen in einer gemeinsamen Erklärung ab./seb/DP/zb