Die wichtigsten Ereignisse und Meldungen zu Konjunktur, Zentralbanken, Politik aus dem Programm von Dow Jones Newswires

Euroraum-Inflation sinkt im Januar auf 2,8 Prozent

Der Inflationsdruck im Euroraum hat im Januar etwas weniger deutlich als erwartet nachgelassen. Wie die europäische Statistikbehörde Eurostat mitteilte, sanken die Verbraucherpreise gegenüber dem Vormonat um 0,4 Prozent und lagen um 2,8 (Dezember: 2,9) Prozent über dem Niveau des Vorjahresmonats. Von Dow Jones Newswires befragte Volkswirte hatten einen monatlichen Preisrückgang um 0,3 Prozent und eine Jahresteuerung von 2,7 Prozent prognostiziert.

KfW: Euroraum-Inflation könnte im 2H auf 2% sinken

Die Inflation im Euroraum ist im Januar etwas weniger deutlich als erwartet (auf 2,8 Prozent) gesunken, aber KfW-Chefvolkswirtin Fritzi Köhler-Geib erwartet trotzdem, dass die Inflation deutlich früher als von der Europäischen Zentralbank (EZB) prognostiziert den Zielwert von 2 Prozent erreichen wird. Sie schreibt in einem Kommentar: "Insbesondere das trübe konjunkturelle Umfeld und der anhaltende Rückgang der Energiepreise dürften die Preisanhebungen im Zaum halten. Die Zielmarke von 2 Prozent könnte so in der zweiten Jahreshälfte 2024 wieder erreicht werden."

S&P Global: Talfahrt der Eurozone-Industrie im Januar abgeschwächt

Die Talfahrt der Eurozone-Industrie hat sich im Januar dank schwächerer Rückgänge bei Produktion und Auftragseingang verlangsamt. Der Einkaufsmanagerindex (PMI) für den Sektor legte auf 46,6 Punkte zu, wie S&P Global bei einer zweiten Veröffentlichung mitteilte. Bei der ersten Veröffentlichung war ebenfalls ein Wert von 46,6 Zähler ausgewiesen worden, Volkswirte hatten eine Bestätigung dieses ersten Ausweises erwartet. Im Dezember hatte der Index bei 44,4 Punkte gelegen.

Eurozone-Arbeitslosenquote verharrt im Dezember auf Rekordtief

Die Arbeitslosigkeit in der Eurozone ist im Dezember stabil geblieben. Wie die europäische Statistikbehörde Eurostat mitteilte, stagnierte die Arbeitslosenquote auf dem Rekordtief von 6,4 Prozent. Die von Dow Jones Newswires befragten Volkswirte hatten eine Quote von 6,4 Prozent prognostiziert.

S&P Global: Deutsche Industrie bremst Talfahrt im Januar

Die Talfahrt der deutschen Industrie hat sich im Januar verlangsamt. Der von S&P Global in diesem Sektor erhobene Einkaufsmanagerindex stieg auf 45,5 von 43,3 Punkten. Volkswirte hatten einen Stand von 45,4 erwartet. In erster Veröffentlichung war ein Wert von 45,4 ermittelt worden. Ab 50 Zählern signalisiert das Konjunkturbarometer ein Wachstum, darunter eine Schrumpfung.

Lane rechnet mit "heißen Debatten" in EZB über Inflationsausblick

Der Chefvolkswirt der Europäischen Zentralbank (EZB), Philip Lane, rechnet damit, dass es im EZB-Rat zu Auseinandersetzungen über den Inflationsausblick kommen wird. Lane sagte in einem TV-Interview: "Wir haben beschlossen, das die Zinsen so lange unverändert bleiben, bis wir sicher sind, dass die Inflation so schnell wie möglich auf 2 Prozent sinkt." Er fügte hinzu: "Natürlich wird das in den nächsten Monaten heiß debattiert werden." Das Inflationsproblem sei nicht mehr so groß wie im vergangenen Jahr, aber es sei immer noch ein Problem.

Bank of England signalisiert Zinssenkung für dieses Jahr

Die Bank of England (BoE) hat ihren Leitzins konstant gelassen, aber signalisiert, dass sie die Zinsen in diesem Jahr wahrscheinlich zum ersten Mal seit 2020 senken wird, wenn auch vielleicht nicht so bald wie von Anlegern erwartet. Der Schritt der britischen Zentralbank folgte auf einen ähnlichen Schwenk der Federal Reserve, die signalisierte, dass sie über den Zeitpunkt einer Zinssenkung nachdenkt, aber eine Senkung nicht unmittelbar bevorsteht. Ökonomen und Börsianer hatten mit einem konstanten Zinsniveau gerechnet.

Schwedens Notenbank könnte früher mit Zinssenkungen beginnen

Die schwedische Zentralbank hat ihren Leitzins bei 4,00 Prozent belassen und erklärt, dass Zinssenkungen in der ersten Hälfte dieses Jahres beginnen könnten. Von Dow Jones Newswires befragte Ökonomen hatten erwartet, dass der Leitzins bei 4,00 Prozent gehalten wird. Die Zentralbank erklärte, die Inflation sei in letzter Zeit im Einklang mit ihren Prognosen gesunken und es bestehe weniger Gefahr, dass sie sich auf einem zu hohen Niveau verfestige.

Societe Generale: BoJ schafft Negativzins im März ab

Societe-Generale-Volkswirt Jin Kenzaki rechnet damit, dass die Bank of Japan (BoJ) den negativen Einlagenzins abschaffen wird. Die BoJ hatte ergänzend zu ihrer jüngsten Inflationsprognose die Einschätzung geäußert, dass die Wahrscheinlichkeit, dass das Inflationsziel erreicht werde, weiter allmählich zunehme. Kenzaki schreibt dazu: "Wir hatten nicht geglaubt, dass dies auf eine baldige Abschaffung der Negativzinsen und der Zinskurvensteuerung hindeutet, aber wir haben unsere Meinung angesichts der gestern veröffentlichten Zusammenfassung der Meinungsäußerungen auf der geldpolitischen Sitzung im Januar geändert."

Scholz: EU-Gipfel soll Ukraine-Hilfen zu 27 beschließen

Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) hat bei seinem Eintreffen zum EU-Sondergipfel in Brüssel betont, dass bei der Tagung eine Einigung aller Mitgliedsstaaten der Europäischen Union (EU) auf weitere Finanzhilfen für die Ukraine erreicht werden soll. "Meine feste Überzeugung ist, dass das eigentlich möglich sein muss, wenn Europa sich als Gemeinschaft begreift, in der alle füreinander einstehen und auch einander helfen, Beschlüsse zu fassen", sagte Scholz.

Peking verspricht mehr fiskalische Hilfe für die Wirtschaft

Das chinesische Finanzministerium hat für dieses Jahr eine aktivere Fiskalpolitik angekündigt, weil die Regierung die Wirtschaft wegen der sich verschärfenden Immobilienkrise weiter ankurbeln will. Nach Einschätzung von Ökonomen sind mutigere Maßnahmen als bisher erforderlich, um das Wachstum zu beleben. Die Steuerausgaben würden 2024 in der erforderlichen Höhe beibehalten, und die Finanztransfers an die Lokalverwaltungen würden auf einem bestimmten Niveau bleiben, sagten Beamte des Finanzministeriums bei einer Pressekonferenz und signalisierten damit eine stärkere finanzielle Unterstützung der mit hohen Schulden kämpfenden Lokalverwaltungen durch Peking.

+++ Konjunkturdaten +++

FR/Einkaufsmanagerindex verarb. Gewerbe Jan 43,1 (2. Veröff.)

FR/Einkaufsmanagerindex verarb. Gewerbe Dez war 42,1

IT/Einkaufsmanagerindex verarbeit. Gewerbe Jan 48,5

IT/Einkaufsmanagerindex verarbeit. Gewerbe Jan PROG: 46,5

IT/Einkaufsmanagerindex verarbeit. Gewerbe Dez bei 45,3

IT/Verbraucherpreise Jan vorl. +0,3% gg Vm, +0,8% gg Vj

GB/Einkaufsmanagerindex verarbeit. Gewerbe Jan 47,0 - S&P Global/CIPS

GB/Einkaufsmanagerindex verarbeit. Gewerbe Jan PROG: 47,3 - S&P Global/CIPS

GB/Einkaufsmanagerindex verarbeit. Gewerbe Dez war 46,2 - S&P Global/CIPS

DJG/DJN/AFP/apo

(END) Dow Jones Newswires

February 01, 2024 07:30 ET (12:30 GMT)