Von Andreas Plecko

FRANKFURT (Dow Jones)--Die deutsche Wirtschaft hat im Juni an Dynamik verloren und nur noch ein Mini-Wachstum verzeichnet. Der von S&P Global erhobene Sammelindex für die Produktion in der Privatwirtschaft - Industrie und Dienstleister zusammen - fiel auf 50,6 von 52,4 Punkten im Vormonat, wie aus den Daten der ersten Veröffentlichung hervorgeht. Oberhalb von 50 Punkten signalisiert das Konjunkturbarometer ein Wachstum, darunter eine Schrumpfung.

Der Einkaufsmanagerindex des verarbeitenden Gewerbes ermäßigte sich auf 43,4 von 45,4 Punkten im Vormonat. Volkswirte hatten einen Stand von 46,5 erwartet. Der Index für den Servicesektor ging zurück auf 53,5 von 54,2 Punkten. Die Prognose der Volkswirte hatte auf 54,5 gelautet.

Die Geschäftsaussichten binnen Jahresfrist waren nicht mehr ganz so optimistisch wie zuletzt und auch auf dem Arbeitsmarkt kam es angesichts des ersten Stellenabbaus seit drei Monaten zu einem Rückschlag. Im Servicesektor blieb der Inflationsdruck hoch, der Kostenauftrieb fiel jedoch so schwach aus wie zuletzt im März 2021. In der Industrie sanken die Einkaufs- und Verkaufspreise gleichermaßen, allerdings mit leicht abgeschwächten Raten.

"Ernüchternd ist nicht nur der beschleunigte Produktionsrückgang, sondern auch, dass die Auftragseingänge wesentlich kräftiger gefallen sind als im Vormonat", meinte Cyrus de la Rubia, Chefökonom der Hamburg Commercial Bank. "Der Sammelindex wird hauptsächlich durch die rückläufige Produktion in der Industrie nach unten gezogen. Nutzt man den Sammelindex für eine einfache Regression zur Schätzung des BIP im zweiten Quartal, erhält man statt des bisher prognostizierten leichten Wachstums nunmehr einen marginalen Rückgang der Wirtschaftsleistung."

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June 21, 2024 03:42 ET (07:42 GMT)