Roche (awp) - Roche hat mit gleich zwei Medikamenten in zulassungsrelevanten Studien die gesteckten Ziele erreicht. So hat sich das Immuntherapeutikum Tecentriq in einer Studie zur Behandlung einer bestimmten Form von Lungenkrebs als wirksam erwiesen. Satralizumab wiederum hat gute Ergebnisse in der Behandlung von Patienten mit der seltenen Krankheit Neuromyelitis optica Spektrumstörung (NMOSD) erreicht.

So hat Tecentriq als Monotherapie im Vergleich mit Chemotherapie bei Patienten mit Lungenkrebs (NSCLC) signifikante Überlebensvorteile gezeigt, teilte der Konzern am Donnerstag mit.

Satralizumab wiederum habe bei Patienten mit NMOSD zu einem deutlich reduzierten Rückfallrisiko geführt. Bei NMOSD handelt es sich um eine Gruppe seltener chronisch-entzündlicher Erkrankungen des zentralen Nervensystems. Der Verlauf sei in der Regel schubförmig. Eine zugelassene Behandlung für diese Erkrankung gebe es derzeit noch nicht. NMOSD wird laut Roche nicht selten fälschlicherweise als Multiple Sklerose (MS) diagnostiziert.

Wie Analyst Eric Le Berrigaud von Bryan Garnier kommentiert, ergänzen die Ergebnisse der IMpower-Studie die lange Erfolgs-Liste des Immuntherapeutikums Tecentriq. Allerdings sei es unwahrscheinlich, dass die Daten die Marktlage für das Mittel grundsätzlich änderten. Satralizumab wiederum werde Roche an seinem Forschungstag am kommenden Montag noch etwas intensiver beleuchten, so Le Berrigaud weiter. Er rate, vor der Veranstaltung die Titel zuzukaufen.

Ähnlich sieht es auch Analyst Stefan Schneider von Vontobel. Mit Blick auf Satralizumab merkt er an, dass es sich bei dem Roche-Kandidaten zwar nicht um das erste Mittel zur Behandlung von NMSOD handelt, allerdings spreche die sehr praktische subkutane Dosierung für das Roche-Mittel.

Am Markt setzen sich die guten Nachrichten allerdings nicht durch. Die Genussscheine von Roche gehören mit -0,6 Prozent zu den wenigen Verlieren. Neben Roche trennen sich Investoren aber noch von weiteren Werten aus dem Gesundheitsbereich. So fallen auch Lonza, Alcon und Sonova zurück.

Die Gesundheitsbranche wird ebenso wie der Nahrungsmittelbereich als weniger konjunkturabhängig gesehen, wie die Kursabgaben bei Nestlé verdeutlichen. Am Markt wird schon seit Tagen von einer gewissen Sektor-Rotation gesprochen. Dabei seien Zykliker wieder verstärkt ge- und defensive Anlagen verkauft worden.

hr/ra