FRANKFURT (Dow Jones)--Die europäischen Aktienmärkte werden zu Eröffnung am Freitag zunächst etwas leichter erwartet. So wird der DAX am Morgen ein halbes Prozent tiefer bei 13.635 Punkten gesehen, auch der Euro-Stoxx-50 sollte etwas leichter in den Handel starten. Es ist einmal mehr der dritte Freitag im Monat und damit der kleine Verfalltermin an der Eurex. Damit könnte es am Mittag spannend werden, wenn die Optionen auf den Euro-Stoxx-50 und den DAX verfallen. Allerdings befindet sich der August-Termin, wie jedes Jahr, mitten in der Ferienzeit. Daher ist historisch belegt das Interesse zu diesem Zeitpunkt des Jahres vergleichsweise gering.

Am Vorabend gab es teils falkenhafte Aussagen aus dem Kreise der US-Notenbank. So sagte der Präsident der Fed von St. Louis, James Bullard, er neige dazu, eine Zinserhöhung um 0,75 Prozentpunkte im September zu unterstützen. Auch aus Minneapolis war zu hören, dass die Fed mehr tun müsse, um das Inflationsproblem in den Griff zu bekommen. Einige andere Fed-Mitglieder haben derweil erklärt, dass sie zu einer Erhöhung um einen halben Prozentpunkt tendieren. Am US-Anleihemarkt wurde den falkenhaften Aussagen keine große Bedeutung zugebilligt, die Rendite der zweijährigen Papiere fiel um 9 Basispunkte auf 3,20 Prozent.


   Europäische Energieunternehmen langfristig interessant 

Der Sektor der europäischen Energieunternehmen bietet Ulrich Stephan, Chef-Anlagestratege für Privat- und Firmenkunden der Deutschen Bank, zufolge für langfristig orientierte Anleger interessante Renditen. Der durchschnittliche freie Cashflow der europäischen Energiegiganten betrage historisch hohe 20 Prozent der Marktkapitalisierung. Das könnte im Laufe der kommenden Jahre zu satten Dividendensteigerungen von 10 bis 15 Prozent sowie zu umfangreichen Aktienrückkaufprogrammen führen. Gleichzeitig würden die freien Mittel zur Schuldentilgung genutzt, wodurch sich die zukünftige Zinsbelastung reduzieren sollte. Die Vorgaben von der Wall Street sind günstig, dort stellte der Sektor der Energiewerte im S&P-500-Index den größten Gewinner.

Ansonsten ist die Nachrichtenlage vergleichsweise dünn. Für die Aktien von Rheinmetall geht es am Morgen vorbörslich leicht nach oben. Gegenüber dem Handelsblatt erklärte Rheinmetall-Chef Armin Papperger, dass es eine große Nachfrage nach dem neuen Kampfpanzer "Panther" gebe. Europaweit würden bis zum Jahr 2030 rund 1.000 der 8.000 Kampfpanzer ersetzt.

Leicht positiv für die europäischen Chiphersteller wird der Ausblick von Applied Materials gewertet. Nach den jüngsten Aussagen von Cisco lieferte der Chip-Zulieferer damit den nächsten positiven Kommentar für den Technologiebereich.


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DEVISEN          zuletzt       +/- %   0:00 Uhr  Do, 17:15 Uhr    % YTD 
EUR/USD           1,0076       -0,1%     1,0089         1,0137   -11,4% 
EUR/JPY           137,36       +0,2%     137,09         136,93    +5,0% 
EUR/CHF           1,0431       +0,1%     1,0455         1,0488    -6,9% 
EUR/GBP           0,8466       +0,1%     0,8456         0,8441    +0,8% 
USD/JPY           136,26       +0,3%     135,87         135,09   +18,4% 
GBP/USD           1,1900       -0,3%     1,1931         1,2010   -12,1% 
USD/CNH           6,8210       +0,3%     6,8036         6,7956    +7,3% 
Bitcoin 
BTC/USD        22.779,80       -2,5%  23.362,04      23.419,99   -50,7% 
 
ROHÖL            zuletzt   VT-Settl.      +/- %        +/- USD    % YTD 
WTI/Nymex          89,85       90,50      -0,7%          -0,65   +25,6% 
Brent/ICE          95,96       96,59      -0,7%          -0,63   +28,8% 
 
METALLE          zuletzt      Vortag      +/- %        +/- USD    % YTD 
Gold (Spot)     1.755,63    1.758,84      -0,2%          -3,21    -4,0% 
Silber (Spot)      19,33       19,55      -1,1%          -0,22   -17,1% 
Platin (Spot)     910,62      914,50      -0,4%          -3,88    -6,2% 
Kupfer-Future       3,62        3,63      -0,3%          -0,01   -18,3% 
YTD zu Vortag 
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Kontakt zum Autor: thomas.leppert@wsj.com

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August 19, 2022 02:18 ET (06:18 GMT)