INDEX-MONITOR/Linde-Delisting: SocGen erwartet Rheinmetall im Dax
Am 05. Januar 2023 um 15:58 Uhr
Teilen
PARIS (dpa-AFX) - Die französische Großbank Societe Generale (SocGen) rechnet mit einem Delisting der Linde-Aktie im Laufe des ersten Quartals und sieht den Rüstungskonzern sowie Automobilzulieferer Rheinmetall als Nachfolger im deutschen Leitindex Dax. Im EuroStoxx 50 erwartet Index-Experte Yohan Le Jallé laut einer Studie vom Donnerstag, dass der deutsche Versorger RWE in den Leitindex der Eurozone zurückkehrt. Im Stoxx 50 dürfte ihm zufolge die niederländische Bank ING nachrücken.
Die Aktionäre von Linde werden am 18. Januar unter anderem auf einer außerordentlichen Hauptversammlung über die Einstellung der Börsennotierung des Industriegase-Unternehmens und Anlagenbauers abstimmen. Sollten sie ihr Okay geben, werde eine Anhörung zu vor dem obersten Zivil- und Strafgericht der Republik Irland voraussichtlich in der Woche vom 20. Februar 2023 stattfinden und Linde dann wohl am 1. März von der Börse genommen, schreibt Le Jallé. Im Falle eines raschen Delisting werde die Linde-Aktie im Dax, EuroStoxx und Stoxx 50 sowie im Stoxx Europe 600 durch das höchstplatzierte noch nicht in diesen Indizes enthaltene Unternehmen, das sich auf der letzten monatlichen Auswahlliste befindet, ersetzt.
Der SocGen-Experte erwartet zudem den Aufstieg des Abfüll- und Verpackungsanlagenherstellers Krones aus dem Nebenwerteindex SDax in den Index der mittelgroßen Werte MDax, falls Rheinmetall in die erste Börsenliga aufsteigen sollte./ck/la/he
Die Rheinmetall AG ist auf Konzipierung, Produktion und Vertrieb von Ausrüstungselementen, Komponenten und Lösungen für die Verteidigungs- und Zivilindustrien spezialisiert. Der Umsatz ist wie folgt auf die verschiedenen Produktfamilien verteilt:
- Fahrzeugsysteme (35,1 %): vielseitig einsetzbare Rad- und Kettenfahrzeuge (taktische Militärfahrzeuge, Unterstützungsfahrzeuge, Logistik- und Spezialfahrzeuge);
- Sonden und Aktuatoren (20,5 %): Aktuatoren, Anlagen zur Abgasrückführung, Drosselventile, Abgasklappen für Elektromotoren, Magnetventile, Pumpen usw. zum Einsatz in Wärmemanagement- und Fluidmanagementanwendungen in den Bereichen Mobilität und Industrie;
- Waffen- und Munitionssysteme (19,5 %): Maschinenkanonen für Land-, Luft- und Seefahrzeuge, Waffen mit glattem Lauf, Artilleriesysteme, intelligente Geschosse, Hochenergielaser usw.;
- Elektronische Lösungen (13 %): Sonden und Vernetzungssysteme, Lösungen zum Schutz im Cyberspace, Luftabwehrsysteme, Radarsysteme, Lösungen zur technischen Dokumentation, integrierte elektronische Systeme, Drohnen und automatisierte Roboter zu Lande, Schulungs- und Simulationslösungen;
- Motorkomponenten und -systeme (11,6 %);
- sonstige (0,3 %).
Ende 2022 verfügte die Gruppe über weltweit 132 Produktionsstandorte.
Die geografische Verteilung des Umsatzes sieht aus wie folgt: Deutschland (29,5 %), Europa (35,7 %), Asien und Naher Osten (16,3 %), Nord- und Südamerika (9 %) und sonstige (9,5 %).