AKTIE IM FOKUS : Deutlicher Gewinnanstieg hilft Rheinmetall nicht lange
Am 02. März 2020 um 13:14 Uhr
Teilen
FRANKFURT (dpa-AFX Broker) - Trotz des ordentlichen Ergebnisses für 2019 ist der Erholung der Rheinmetall am Montag schnell die Luft ausgegangen. Nach einem gut 9 Prozent höheren Start drehten die Papiere des Rüstungskonzerns und Autozulieferers bis zum Mittag auf minus 1,7 Prozent ab. Sie wurden damit Opfer der Kursturbulenzen am Gesamtmarkt im Zuge der Coronavirus-Krise. Auch der zwischenzeitlich um 2,5 Prozent erholte MDax lag zuletzt wieder klar unter Wasser.
Rheinmetall habe die selbst gesteckten Ziele im Vorjahr voll erreicht, erklärte Analyst Christian Cohrs von Warburg. Er lobte den starken Auftragseingang im Rüstungsgeschäft, das zudem vergleichsweise unbeeindruckt durch die Wirtschaftseintrübung im Zuge des Virus bleiben werde. Auch Alexander Neuberger vom Bankhaus Metzler sieht für diese für das operative Konzernergebnis so wichtige Sparte aktuell noch keine Belastung. Er kappte allerdings seine Schätzungen wegen des Autozuliefergeschäfts./ag/nas
Die Rheinmetall AG ist auf Konzipierung, Produktion und Vertrieb von Ausrüstungselementen, Komponenten und Lösungen für die Verteidigungs- und Zivilindustrien spezialisiert. Der Umsatz ist wie folgt auf die verschiedenen Produktfamilien verteilt:
- Fahrzeugsysteme (35,1 %): vielseitig einsetzbare Rad- und Kettenfahrzeuge (taktische Militärfahrzeuge, Unterstützungsfahrzeuge, Logistik- und Spezialfahrzeuge);
- Sonden und Aktuatoren (20,5 %): Aktuatoren, Anlagen zur Abgasrückführung, Drosselventile, Abgasklappen für Elektromotoren, Magnetventile, Pumpen usw. zum Einsatz in Wärmemanagement- und Fluidmanagementanwendungen in den Bereichen Mobilität und Industrie;
- Waffen- und Munitionssysteme (19,5 %): Maschinenkanonen für Land-, Luft- und Seefahrzeuge, Waffen mit glattem Lauf, Artilleriesysteme, intelligente Geschosse, Hochenergielaser usw.;
- Elektronische Lösungen (13 %): Sonden und Vernetzungssysteme, Lösungen zum Schutz im Cyberspace, Luftabwehrsysteme, Radarsysteme, Lösungen zur technischen Dokumentation, integrierte elektronische Systeme, Drohnen und automatisierte Roboter zu Lande, Schulungs- und Simulationslösungen;
- Motorkomponenten und -systeme (11,6 %);
- sonstige (0,3 %).
Ende 2022 verfügte die Gruppe über weltweit 132 Produktionsstandorte.
Die geografische Verteilung des Umsatzes sieht aus wie folgt: Deutschland (29,5 %), Europa (35,7 %), Asien und Naher Osten (16,3 %), Nord- und Südamerika (9 %) und sonstige (9,5 %).