Relmada Therapeutics, Inc. hat die Ergebnisse der RELIANCE I-Studie (REL-1017-301) bekannt gegeben, in der REL-1017 als Zusatztherapie für Major Depressive Disorder (MDD) untersucht wird. Die gleichen Faktoren, die sich negativ auf die zuvor bekannt gegebenen Ergebnisse der RELIANCE III-Studie auswirkten, nämlich eine begrenzte Anzahl von Standorten mit hoher Teilnehmerzahl und unplausiblem Ansprechen auf Placebo, wirkten sich auch auf RELIANCE I aus, und die Studie erreichte ihren primären Endpunkt nicht, nämlich eine statistisch signifikante Verbesserung der Depressionssymptome im Vergleich zu Placebo, gemessen anhand der Montgomery-Asberg Depression Rating Scale (MADRS) am 28. RELIANCE I untersuchte die Anwendung von REL-1017 zusätzlich zu einem Standard-Antidepressivum bei Patienten, die auf mindestens eine und bis zu drei antidepressive Standardtherapien unzureichend angesprochen hatten.

In der Studie zeigte sich im Behandlungsarm von REL-1017 (n= 113) eine MADRS-Reduktion von 15,1 Punkten am Tag 28 gegenüber 12,9 Punkten im Placebo-Arm (n=114), was einem klinisch bedeutsamen Unterschied von 2,2 Punkten im MADRS entspricht, sowie ein statistisch signifikanter Unterschied in der Ansprechrate mit einer Ansprechrate von 27,2% unter Placebo gegenüber 39,8% im REL-1017-Arm (p < 0,05). Wie schon in der Monotherapiestudie RELIANCE III (Studie 303) wurden auch in zwei der gleichen Studienzentren mit hoher Teilnehmerzahl wie in RELIANCE I (Studie 301) unplausible Ergebnisse beobachtet, bei denen Placebo dramatisch besser abschnitt als REL-1017. Die Patientenpopulation in RELIANCE I unterschied sich zwar insofern von der in RELIANCE III, als bei den teilnehmenden Patienten bereits eine Depression diagnostiziert worden war und sie auf mindestens eine und bis zu drei Behandlungen mit Antidepressiva nicht ausreichend ansprachen, aber in einer begrenzten Anzahl der gleichen Zentren mit hoher Teilnehmerzahl wurden unplausible schnelle und anhaltende Placebo-Ansprechraten beobachtet, die REL1017 übertrafen.

In einer Post-hoc-Analyse von RELIANCE 1 (301-Studie), bei der dieselben beiden Zentren mit hoher Teilnehmerzahl, die in beiden REL-1017-Studien ein unplausibles Ansprechen auf Placebo zeigten, ausgeschlossen wurden, zeigte der REL-1017-Behandlungsarm (n=97) eine MADRS-Reduktion von 16,7 Punkten am Tag 28 gegenüber 12,6 Punkten im Placebo-Arm (n=88), ein Unterschied von 4,1 Punkten, mit einem p < 0,02. Eine zweite konfirmatorische Post-hoc-Analyse unter Verwendung der bewährten Bandpass-Methode (Merlo-Pich et al., 2010¹), bei der Patienten aus den Zentren mit unplausiblen Reaktionen im Placebo-Arm ausgeschlossen wurden (Zentren mit einer Placebo-Reaktion von weniger als 3% gegenüber dem Ausgangswert und mehr als 33% gegenüber dem Ausgangswert), zeigte einen robusten Unterschied zwischen REL-1017 und Placebo. Wie schon in RELIANCE III zeigte REL-1017 auch in RELIANCE I eine sehr gute Verträglichkeit und Sicherheit und bestätigte damit erneut die Ergebnisse der Phase-1- und Phase-2-Studien (Fava et al., 2022²): keine opioidähnlichen Wirkungen, keine Entzugserscheinungen und keine psychotomimetischen Wirkungen.

Relmada rekrutiert weiterhin Patienten für RELIANCE II, die zweite laufende, zweiarmige, placebokontrollierte Phase-3-Zulassungsstudie, in der REL-1017 als potenzielle Zusatzbehandlung für MDD untersucht wird. Auf der Grundlage der Ergebnisse von RELIANCE I und RELIANCE III nimmt Relmada in RELIANCE II mehrere Änderungen am Protokoll und an der Durchführung der Studie vor und nimmt bestimmte Verbesserungen an der Durchführung der Studie vor. Zum Entwicklungsprogramm von RELIANCE gehört auch RELIANCE-OLS, eine offene Langzeit-Sicherheitsstudie, in der Teilnehmer aus allen drei Zulassungsstudien sowie neue Teilnehmer untersucht werden.