ZÜRICH (Dow Jones)--Am Freitag ist der schweizerische Aktienmarkt seinen europäischen Pendants vorausgelaufen, nachdem er an den Vortagen hinterhergehinkt war. Händler bescheinigten dem Markt Nachholbedürfnis. Die Erholung von Dollar und Euro zum Franken stützte das Sentiment in der Schweiz, nachdem der zuvor feste Franken als Bremsklotz fungiert hatte. Fed-Gouverneur Christopher Waller hatte sich für zwei weitere Zinserhöhungen in diesem Jahr in den USA ausgesprochen und damit die Erholung des Greenbacks begünstigt. Vor diesem Hintergrund stieg der SMI um 0,8 Prozent auf 11.110 Punkte. Unter den 20 SMI-Werten standen sich 16 Kursgewinner und vier -verlierer gegenüber. Umgesetzt wurden 17,03 (zuvor: 11,63) Millionen Aktien.

Neue Impulse kamen vom Start der Berichtssaison in den USA: Mit Citi, Wells Fargo und JP Morgan hatten gleich drei der großen Banken Geschäftszahlen vorgelegt. Diese sind überwiegend besser als erwartet ausgefallen. Doch drehten die Kurse der US-Banken im Verlauf nach unten ab, im Gefolge fielen UBS um 0,1 Prozent. Im der Schweiz wurde aber im Finanzsektor vor allem auf Partners Group geschaut. Die optimistischen Aussagen der Private-Equity-Gesellschaft zu den Neugeldern im zweiten Halbjahr überraschten die Analysten von Jefferies positiv; für die Aktie ging es um über 12 Prozent nach oben.

Roche legten um 1,3 Prozent zu. Der Pharmakonzern soll am Biotechnologieunternehmen Roivant Sciences interessiert sein. Für über 7 Milliarden Dollar soll ein Darmmedikament erworben werden, möglicherweise ist aber auch eine Teilübernahme von Roivant geplant. Richemont kletterten um 1,1 Prozent, Analysten rechnen am Montag mit positiven Geschäftszahlen.

Die Erwartungen an die Geschäftsentwicklung der Chemiebranche waren zuletzt schon deutlich gesunken. Insofern überraschte Ems Chemie mit den Geschäftszahlen für das erste Halbjahr und dem düsteren Ausblick nicht mehr negativ, der Kurs verlor moderat um 0,1 Prozent. Die bereits gesunkenen Konsensschätzungen wurden immerhin getroffen. Gleichwohl ließen Analysten kaum ein gutes Haar am Geschäftsausweis. Stifel strich heraus, dass der organische Umsatz im Bereich Spezialchemie im zweiten Quartal 29 Prozent gegenüber dem Vorjahr gesunken sei, gegenüber dem Vorquartal nochmals um 13,5 Prozent. Meyer Burger zogen um 5,1 Prozent an. Das Solarunternehmen streicht 200 Millionen Euro Fördergelder der EU ein. Nach ersten Indikationen zum Geschäftsverlauf legten Energiedienst Holding um knapp 8 Prozent zu.

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July 14, 2023 11:41 ET (15:41 GMT)