BERLIN (AFP)--Die Staatsanwaltschaft im schwedischen Stockholm will laut einem Medienbericht offenbar ihre Ermittlungen in Zusammenhang mit den Anschlägen auf die Erdgaspipelines Nord Stream 1 und 2 beenden. Wie die Süddeutsche Zeitung sowie NDR, WDR und die Zeit am Dienstag berichteten, wird der zuständige Kammerstaatsanwalt Mats Ljungqvist in den kommenden Tagen das Ende des dort laufenden Verfahrens verkünden. "Offenbar konnten die schwedischen Behörden im eigenen Land keinen konkreten Tatverdächtigen ausfindig machen", heißt es in dem Bericht weiter.

Die schwedische Staatsanwaltschaft erklärte am Dienstag, dass "heute keine Entscheidung getroffen" werde. Eine Entscheidung werde für Mittwoch erwartet, hieß es weiter, ohne dass weitere Angaben zur Art der Entscheidung gemacht wurden.

Den Medienberichten zufolge hatte Ljungqvist bereits am Montag gegenüber der Zeitung Expressen angegeben, es werde bald eine neue Entwicklung in Bezug auf die Ermittlungen zu den Sprengstoffanschlägen auf die Nord-Stream-Pipelines geben.

Insgesamt vier Explosionen hatten im September 2022 in den Wirtschaftszonen Schwedens und Dänemarks in der Ostsee mehrere Lecks in die Nord-Stream-Pipelines gerissen, die für den Transport von russischem Gas nach Deutschland gebaut worden waren. Die Pipelines waren zum Zeitpunkt der Explosionen nicht in Betrieb, enthielten aber Gas. Nach Angaben Schwedens steckt Sabotage hinter dem Vorfall. Demnach wurden Sprengstoffreste nachgewiesen.

Ein Ende der Ermittlungen in Schweden hat den Medienberichten zufolge keinen Einfluss auf die Untersuchungen in Deutschland. Diese werden demnach fortgesetzt und könnten sogar vom Ende der schwedischen Untersuchung profitieren, da die Behörden ihren deutschen Kollegen Beweismittel übermitteln könnten.

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February 06, 2024 09:06 ET (14:06 GMT)