Führende SPD-Politiker wollen Nord Stream 2 bei Invasion stoppen
Am 21. Januar 2022 um 11:22 Uhr
Teilen
HAMBURG/BERLIN (Dow Jones)--In der SPD mehren sich die Stimmen hochrangiger Politiker, die im Falle einer russischen Invasion in der Ukraine auf den Betrieb der Ostseepipeline Nord Stream 2 verzichten wollen. "Sollte Russland die Ukraine angreifen, müssen alle Optionen auf dem Tisch liegen, auch Nord Stream 2", sagte die Vizepräsidentin des Europaparlaments und EU-Beauftragte der SPD, Katarina Barley, dem Nachrichtenmagazin Der Spiegel. "Wir müssen diese Bazooka in der Hinterhand behalten." Bernd Lange, SPD-Europaparlamentarier und Vorsitzender des Handelsausschusses, sagte dem Magazin: "Sollte es zu einer russischen Aggression kommen, ist Nord Stream 2 nicht mehr zu halten."
Auch SPD-Verteidigungsministerin Christine Lambrecht, die jüngst noch erklärt hatte, man solle Nord Stream 2 nicht in den Konflikt hineinziehen, warnte davor, das Pipelineprojekt als mögliches Druckmittel gegen den russischen Präsidenten Wladimir Putin auszuschließen. "Wenn Russland mitten in Europa einen Krieg vom Zaun bricht, muss und wird das harte Konsequenzen haben", sagte Lambrecht dem Spiegel. "Das schließt alle politischen, diplomatischen und wirtschaftlichen Möglichkeiten ein."
OMV AG ist der größte Erdöl- und Erdgaskonzern Zentraleuropas. Der Umsatz verteilt sich wie folgt auf die verschiedenen Geschäftsbereiche:
- Raffination und Vertrieb von Kohlewasserstoffen (41,4%). Ende 2022 besaß der Konzern 3 Raffinerien in Österreich, Deutschland und Rumänien sowie 1.803 Tankstellen in Europa;
- Exploration und Produktion von Rohöl und Erdgas (38,8%): 2022 belief sich die tägliche Produktion von Rohöl und Flüssigerdgas (LNG) auf 392.000 Barrel;
- Herstellung von chemischen Produkten (19,7%): fortgeschrittene Polyolefine, Grundchemikalien, Düngemittel und Kunststoffe;
- Sonstige (0,1%).
Die geografische Verteilung des Umsatzes sieht aus wie folgt: Österreich (23,9%), Deutschland (22,6%), Rumänien (16,3%), Norwegen (2,6%), Belgien (1,6%), Europa (12%), Vereinigte Arabische Emirate (2,6%), Neuseeland (1%), Russland (0,3%) und sonstige (17,1%).