Ein Blick auf den bevorstehenden Tag an den asiatischen Märkten.

Die Welle der Gewinnmitnahmen bei den amerikanischen Big Tech- und KI-Aktien scheint sich zu verstärken, was die Stimmung der Anleger und die Risikobereitschaft in Asien am Dienstag drücken könnte, selbst wenn dies durch eine Rotation in billigere, angeschlagene Sektoren ausgeglichen wird. Der Anstieg des Dow auf ein Einmonatshoch am Montag, während der Nasdaq einen dritten Tag lang rückläufig war, wird natürlich positiv aufgenommen. Im Vorfeld der US-Inflationszahlen am Freitag, dem letzten Handelstag des Quartals, könnte jedoch Vorsicht herrschen.

Ansonsten scheint das makroökonomische Umfeld zu Wochenbeginn recht günstig für die asiatischen und die Schwellenländermärkte zu sein - die Treasury-Renditen sind am Montag leicht gesunken und der Dollar verzeichnete den stärksten Rückgang seit fast zwei Wochen.

Am Dienstag stehen nur wenige regionale Wirtschaftsdaten auf dem Programm. Die Highlights sind die Verbraucherpreisinflation in Malaysia, die Erzeugerpreise im Dienstleistungssektor in Japan, die neuesten Daten zum Verbrauchervertrauen in Südkorea und Australien sowie die Handelszahlen aus Hongkong.

Die Stimmung an den asiatischen Märkten könnte am Dienstag durch den Sturm, der sich in der Technologiebranche zusammenbraut, bestimmt werden. Die Aktien von Nvidia brachen am Montag um 6,7% ein, womit sich ihr Rückgang in den letzten drei Tagen auf 16% erhöhte und die Halbleiter- und Tech-Aktien im Allgemeinen stark belastete.

Der taiwanesische Benchmark-Index verlor am Montag fast 2%, der größte Rückgang seit zwei Monaten, und der Blue-Chip-Wert Taiwan Semiconductor Manufacturing Co verlor mehr als 3%. Und das war vor dem Einbruch von Nvidia am Dienstag.

Der Hang Seng Tech Index in Hongkong erreichte am Montag ein Zweimonatstief, bevor er den größten Teil dieser Verluste wieder aufholte und nur noch 0,6% verlor. Auch hier lässt die Schwäche der US-Tech- und Halbleiteraktien am Montag - insbesondere der beschleunigte Ausverkauf bei Börsenschluss - nichts Gutes für den Sektor in Asien am Dienstag erahnen. Aus dem Protokoll der letzten Sitzung der Bank of Japan am Montag geht hervor, dass die japanischen Entscheidungsträger eine kurzfristige Zinserhöhung erörterten. Einer von ihnen sprach sich für eine Erhöhung "ohne allzu große Verzögerung" aus, um die Inflation wieder in den Griff zu bekommen. Devisenhändler zeigten sich jedoch unbeeindruckt. Der Yen wertete am Montag zwar etwas auf, aber nur geringfügig, und er bleibt in Reichweite des Niveaus von 160 pro Dollar, das die japanischen Behörden vor kurzem dazu veranlasste, Milliarden von Dollar für Yen-Kaufinterventionen auszugeben. Die nächste wichtige Inflationszahl aus Japan wird am Freitag die Verbraucherpreisinflation in Tokio sein. Diese gilt in der Regel als gutes Barometer für den landesweiten Preisdruck. Da der Yen so schwach ist und die Ölpreise in den letzten drei Wochen um 12% gestiegen sind, könnten die Behörden nervös werden.

Die jährliche Inflationsrate in Malaysia dürfte sich laut einer Reuters-Umfrage unter Ökonomen im Mai leicht auf 1,9% beschleunigt haben, nach 1,8% im April.

Hier sind die wichtigsten Entwicklungen, die den Märkten am Dienstag eine neue Richtung geben könnten:

- Japan Dienstleistungen PPI (Mai)

- Malaysia Verbraucherpreisindex (Mai)

- Australien Verbrauchervertrauen (Juni)