Eine vom weltgrößten Auftrags-Chiphersteller TSMC angetriebene Rallye in Asien hat die Aktienmärkte beflügelt, während Japans plötzlicher Rückfall in die Rezession den Zeitpunkt des Ausstiegs der Bank of Japan aus der ultralockeren Politik in Frage stellt.

Die taiwanesischen Aktien stiegen am Donnerstag nach der Feiertagspause zum Neujahrsfest auf ein Rekordhoch, wobei die Chip-Aktien zu ihren weltweiten Konkurrenten aufschlossen.

Nvidia, das am Mittwoch an der Google-Muttergesellschaft Alphabet vorbeizog und zum drittwertvollsten US-Unternehmen aufstieg, überholte Amazon im Vorfeld der in der nächsten Woche anstehenden Unternehmenszahlen des Chipherstellers.

TSMC, ein wichtiger Zulieferer von Nvidia, kletterte um 8% auf einen neuen Höchststand und ist auf dem besten Weg, den größten prozentualen Anstieg an einem Tag seit November 2022 zu verzeichnen. Der MSCI-Index für IT-Aktien im asiatisch-pazifischen Raum außerhalb Japans legte um 3% zu.

Der Nikkei erhielt ebenfalls Auftrieb durch Chip-Aktien, die ein weiteres 34-Jahres-Hoch erreichten, und ist weiterhin auf dem besten Weg, sein Rekordhoch vom Dezember 1989 in den Schatten zu stellen.

Händler nahmen die Daten aus Japan gelassen hin, die zeigten, dass das Land seinen Titel als drittgrößte Volkswirtschaft der Welt an Deutschland verloren hat, nachdem es Ende letzten Jahres unerwartet in eine Rezession gerutscht war.

Dies hat Zweifel daran aufkommen lassen, wann die Zentralbank ihre massiven geldpolitischen Stimuli auslaufen lassen wird, wobei viele Analysten erwarten, dass die Bank of Japan irgendwann in diesem Jahr einen Schritt machen wird.

Der zerbrechliche Yen legte im Laufe des Tages leicht zu, bleibt aber in der Region von 150 pro Dollar, wobei Händler auf Interventionsgerede achten.

Das Nachglühen des kometenhaften Aufstiegs von Nvidia könnte auch den europäischen Börsen Auftrieb geben, wobei die Futures auf eine höhere Eröffnung hindeuten.

Auch in Großbritannien stehen Daten auf dem Programm, allen voran das vorläufige BIP für das vierte Quartal sowie die Handelszahlen. Die Berichte werden für den Ausblick der Bank of England von Bedeutung sein, insbesondere nachdem die britische Inflation im Januar unerwartet stabil geblieben ist.

Laut Daten der LSE Group gehen die Märkte davon aus, dass die BoE den Leitzins zu etwa 50% auf 5,0% senken wird, nachdem er im Juni mit 5,25% ein 16-Jahres-Hoch erreicht hatte. Die Märkte rechnen mit einer Senkung um 70 Basispunkte in diesem Jahr.

Wichtige Entwicklungen, die die Märkte am Donnerstag beeinflussen könnten:

Wirtschaftliche Ereignisse: Vorläufiges britisches BIP für Q4, britische Unternehmensinvestitionen für Q4

Gewinne: Airbus, Stellantis, Euronext