New York/Zürich (awp) - Das oberste US-Gericht, der Supreme Court, wird sich laut Agenturberichten mit der Frage befassen, wie lange Pharmafirmen in den USA warten müssen, bis sie Biosimilars - also biotechnologisch hergestellte Nachahmerprodukte von Medikamenten - nach deren Zulassung auf den Markt bringen dürfen.

Das Gericht wird damit auf die Berufung des Schweizer Pharmakonzerns von Novartis in einem Fall aus dem Jahre 2015 eingehen. Ein US-Berufungsgericht hatte ein Biosimilar von Novartis damals zwar zum Verkauf zugelassen, den Basler Konzern aber gleichzeitig dazu verpflichtet, frühestens sechs Monate nach der Zulassung durch die US-Gesundheitsbehörde FDA mit dem Produkt auf den Markt zu kommen.

Dem Fall wird laut Beobachtern grosse Bedeutung beigemessen und wird entscheidend sein für die Frage, wie schnell Patienten Zugang zu möglicherweise billigeren Biosimilars haben werden bzw. wie lange die Hersteller des Originalmittels die Einführung eines solchen Nachahmerproduktes möglicherweise hinauszögern können.

Bei dem konkreten Fall ging es um das Biosimilar Zarxio. Dieses ist ein von der Novartis-Generikatochter Sandoz entwickeltes Nachahmerprodukt zum Originalpräparat Neupogen von Amgen, mit dem diese einen Umsatz von über 1 Mrd USD pro Jahr erwirtschaftet. Amgen versuchte damals, die Einführung von Zarxio gerichtlich zu verbieten. Beide Medikamente stimulieren die Produktion von weissen Blutkörperchen und werden zur Behandlung von Krebspatienten eingesetzt. Novartis verkauft sein Produkt in den USA seit September 2015.

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