FRANKFURT (Dow Jones)--Die europäischen Aktienmärkte werden zur Handelseröffnung am Mittwoch im Plus erwartet. Damit dürfte sich die Aufwärtsbewegung der vergangenen Tage fortsetzen. Der JOLTS-Bericht in den USA am Vortag könnte mit seinem überraschend deutlichen Rückgang der offenen Stellen den Startschuss zu einer Arbeitsmarkt-Rally ausgelöst haben, hofft man im Handel. Der DAX legt aktuell um 0,2 Prozent auf 15.950 Punkte zu, auch der Euro-Stoxx-50 wird leicht höher gesehen.

Nachdem die Notenbanker auf ihrem Treffen in Jackson Hole nochmals ihre Datenabhängigkeit betont hatten, kommt den Konjunkturdaten dieser Woche eine noch höhere Bedeutung zu. Am Nachmittag wird der ADP-Arbeitsmarktbericht vorgelegt, bevor am Freitag der monatliche offizielle Arbeitsmarktbericht folgt. Die Abkühlung des heißgelaufenen US-Arbeitsmarktes gilt als eines der Hauptziele der US-Notenbank bei der Senkung des Inflationsdrucks. Dazu wird mit dem PCE-Deflator einer der wichtigsten Indikatoren der Fed vorgelegt.


   Deutsche Inflation weiter zu hoch 

Die am Nachmittag anstehenden vorläufigen Verbraucherpreise aus Deutschland stehen zur Wochenmitte im Mittelpunkt. Die Vorgaben für die deutsche Inflationsrate sind uneinheitlich, heißt es am Morgen von der Helaba. Während übergeordnet der rückläufige Preisanstieg bei Erzeuger-, Großhandels- und Importpreisen für eine anhaltend schwächere Tendenz spreche und ein Basiseffekt aus dem "Inflationsjahr" 2022 moderat entlastend wirke, hätten sich zuletzt die Energiepreise erhöht. Ein monatliches Plus des Verbraucherpreisindexes müsse daher ins Kalkül gezogen werden.

Erste Daten gab es bereits aus NRW, dort legten die Verbraucherpreise im August zu, gegenüber dem Vormonat wie auch gegenüber dem Vorjahr. Damit steigen an der Börse die Erwartungen an weitere Zinsanhebnungen durch die Europäischen Zentralbank (EZB). In der Folge kamen die Anleihen deutlich unter Druck, die Rendite der zehnjährigen Bundesanleihe steigt auf 2,52.


   Örstedt könnte Stimmung zu Windparks belasten 

Eine vorsichtigere Haltung gegenüber Aktien der Windenergie-Branche erwarten Marktteilnehmer. Grund sind mögliche Abschreibungen bei Örstedt aus Dänemark über rund 730 Millionen Dollar. Der größte Betreiber von Offshore-Windparks der Welt spricht neben dem Zinsanstieg von Problemen mit seinen Zulieferern, die ihren Lieferverpflichtungen nicht nachkämen. Bis zu einer genauen Zuordnung der Probleme könne dies bei den Aktien von Windparkbetreibern wie Encavis oder Herstellern wie Nordex und Vestas zu Zurückhaltung führen. Positiv sei aber, dass Örstedt deswegen noch keine Gewinnbelastung sehe. Die Analysten der Citi kommentieren, dies seien keine guten Nachrichten für die ohnehin geschwächte Aktie von Örstedt und generell das Offshore-Geschäft.

Der europäische Automarkt ist im Juli den zwölften Monaten in Folge gewachsen. Alle deutschen Premiumhersteller konnten die Verkäufe steigern. Besonders deutlich war das Plus bei der Marke BMW mit 20,5 Prozent. Die Elektroautos konnten ihren Marktanteil weiter ausbauen. Der Absatz batterieelektrischer Pkw (BEV) erreichte in der EU einen Marktanteil von 13,6 Prozent gegenüber 9,8 Prozent im Juli des Vorjahres.


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DEVISEN          zuletzt        +/- %       0:00  Di, 17:25 Uhr   % YTD 
EUR/USD           1,0872        -0,1%     1,0879         1,0845   +1,6% 
EUR/JPY           159,01        +0,2%     158,74         158,37  +13,3% 
EUR/CHF           0,9557        -0,0%     0,9558         0,9547   -3,4% 
EUR/GBP           0,8607        +0,0%     0,8603         0,8600   -2,7% 
USD/JPY           146,26        +0,2%     145,93         146,04  +11,5% 
GBP/USD           1,2631        -0,1%     1,2646         1,2613   +4,4% 
USD/CNH           7,2993        +0,2%     7,2828         7,2863   +5,4% 
Bitcoin 
BTC/USD        27.449,44        -0,7%  27.651,64      27.341,24  +65,4% 
 
ROHÖL            zuletzt  VT-Settlem.      +/- %        +/- USD   % YTD 
WTI/Nymex          81,56        81,16      +0,5%          +0,40   +4,1% 
Brent/ICE          85,80        85,49      +0,4%          +0,31   +3,8% 
 
METALLE          zuletzt       Vortag      +/- %        +/- USD   % YTD 
Gold (Spot)     1.935,32     1.937,61      -0,1%          -2,29   +6,1% 
Silber (Spot)      24,56        24,78      -0,9%          -0,22   +2,5% 
Platin (Spot)     979,68       981,00      -0,1%          -1,33   -8,3% 
Kupfer-Future       3,78         3,79      -0,5%          -0,02   -1,0% 
 
YTD bezogen auf Schlusskurs des Vortags 
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Kontakt zum Autor: thomas.leppert@wsj.com

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August 30, 2023 02:17 ET (06:17 GMT)