Finnland stärkt mit Anteilskauf Einfluss auf Nokia
Am 13. März 2018 um 11:53 Uhr
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Helsinki (awp/sda/reu) - Finnland hat sich mit einer Minderheitsbeteiligung an Nokia mehr Einfluss auf den Telekom-Netzwerkausrüster gesichert. Der Staatsfonds Solidium kaufte nach eigenen Angaben für 844 Millionen Euro einen Anteil von 3,3 Prozent an dem grössten finnischen Unternehmen.
Zunächst sei kein Sitz im Führungsgremium von Nokia geplant, sagte Solidium-Chef Antti Makinen. Allerdings sei dies eine Möglichkeit in der Zukunft. Die staatliche Beteiligungsgesellschaft habe in diesem Jahr eine aktivere Rolle bei den Unternehmen im Portfolio übernommen.
Der einstige Handy-Pionier war früher eine tragende Stütze der finnischen Wirtschaft. Nach dem Verkauf seines Handygeschäfts an Microsoft hat Nokia den Netzwerkbereich ausgebaut und konkurriert in diesem Bereich sowohl mit dem chinesischen Anbieter Huawei als auch dem schwedischen Ausrüster Ericsson.
Nokias Internetseite zufolge halten drei finnische Pensionsfonds weniger als drei Prozent an dem Unternehmen.
Nokia Oyj ist auf die Entwicklung, Herstellung und Vermarktung von Telekommunikationsgeräten spezialisiert. Der Nettoumsatz verteilt sich wie folgt auf die einzelnen Aktivitäten: - Entwicklung von Lösungen für mobile Breitbandnetze (44%): richtet sich insbesondere an Telekommunikationsbetreiber. Darüber hinaus bietet die Gruppe professionelle Dienstleistungen an (Netzplanung und -optimierung, Systemintegration, Installation, Implementierung und Wartung von Telekommunikationsnetzen); - Entwicklung von Netzwerkinfrastrukturlösungen (36,1%): IP-Router und optische Netzwerklösungen. - Softwareentwicklung (14,5%): Software für Customer Experience Management, Netzbetrieb und -verwaltung, Kommunikation, Zusammenarbeit und Abrechnung, IoT-Lösungen und Cloud-Management-Plattformen; - Entwicklung von Spitzentechnologie (4,9%); - Sonstiges (0,6%). Der Nettoumsatz verteilt sich geographisch wie folgt: Europa (26,4%), Nordamerika (25,8%), Indien (12,8%), China (5,8%), Asien/Pazifik (10,3%), Naher Osten und Afrika (9,2%), Lateinamerika (4,7%) und Sonstige (5%).