TOKIO (dpa-AFX) - Japan lässt im Fall des in den Libanon geflohenen Ex-Chefs des Autokonzerns Nissan, Carlos Ghosn, nichts unversucht. Japans Justizminister Masako Mori erklärte am Freitag laut der japanischen Nachrichtenagentur Kyodo, er werde seinen Stellvertreter Hiroyuki Yoshiie in den Libanon schicken. Es dürfte bei den Gesprächen um Japans Wunsch nach Auslieferung Ghosns gehen, sagte Kyodo.

Der einst mächtige Autoboss, der auch den Nissan-Partner Renault geführt hatte, war unter anderem wegen Verstoßes gegen Börsenauflagen festgenommen und angeklagt worden. Ende Dezember floh er unter Verstoß gegen Kautionsauflagen mit einem Privatjet nach Beirut, angeblich versteckt in einer Kiste. Eine Rückkehr nach Japan gilt als unwahrscheinlich, da Japan mit dem Libanon kein Auslieferungsabkommen hat./ln/DP/zb