Nestle : Vorläufige Anklage in Frankreich wegen kontaminierter Pizzen
Am 05. Juli 2024 um 12:13 Uhr
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Von Mauro Orru
PARIS (Dow Jones)--Nestle wird in Frankreich im Zusammenhang mit Lebensmittel-bedingten Krankheitsausbrüchen nach Pizza-Verzehr beschuldigt. Die französische Staatsanwaltschaft hat Klage gegen Nestle erhoben. Dies ist ein Rückschlag für den Schweizer Konzern, der sich einer verstärkten Kontrolle seiner Lebensmittelsicherheitspraktiken ausgesetzt sieht.
Die Klage basiert auf dem Fund sogenannter Escherichia-coli-Bakterien in einigen Chargen der Buitoni Fraich'Up-Rohteigpizza, wodurch 2022 Dutzende Menschen in Frankreich Krankheitssymptome bekamen. Ein Unternehmenssprecher sagte am Freitag, dass die Staatsanwaltschaft Klage gegen Nestle France und die Societe des Produits Alimentaires de Caudry erhoben habe, die Tochtergesellschaft, die die Fabrik beaufsichtigt, in der die verunreinigten Pizzen hergestellt wurden. Nestle stoppte die Produktion des betroffenen Produkts im März 2022.
Die Klagen sind vorläufig, die Ermittlungen dauern noch an. Ein Urteil wurde bisher nicht gefällt.
"Nestle France wird in diesem Fall die volle Verantwortung übernehmen", so das Unternehmen. "Wir hoffen, dass diese rechtlichen Schritte dazu beitragen werden, die Umstände dieses dramatischen Ereignisses vollständig aufzuklären und den Opfern und ihren Familien etwas Heilung zu bringen." Ein Jahr nach dem Krankheitsausbruch einigte sich Nestle mit 63 Opfern und ihren Familien auf eine Entschädigung.
Nestlé S.A. ist der größte Lebensmittelkonzern auf der Welt. Der Umsatz ist wie folgt auf die verschiedenen Produktfamilien verteilt:
- Getränke (26,7%): Instantkaffees (Marken Nescafé und Starbucks), Kaffeekapseln (Nespresso), Schokogetränke (Nesquik, Milo, usw.), Getränke auf Teebasis (Nestea), usw.;
- Haustierfutter (20,3%): Purina, Friskies, Felix, usw.;
- pharmazeutische-, Ernährung- und Wohlbefinden Produkte (16,4%): Ernährungsergänzungsmittel (Marken Resource, Boost, Nutren, Optifast, Peptamen usw.), Säuglings- und Mutterernährungsprodukte (NAN, illuma, Cerelac, Nido, Gerber), ketogene Getränke (BrainXpert), Cerealien (Nesquick, Fitness, Cheerios, Lion, usw.) usw.;
- Fertiggerichte und Gewürzprodukte (12,5%): Tiefkühlgerichte und Gerichte aus der Kühltheke (Marken Lean Cuisine, Hot Pockets und Stouffer's), Suppen (Maggi), usw.;
- Milchprodukte und Eiscremes (11,8%): Milchpulver, gesüßte Kondensmilch, Joghurt und Dessertcremes, Eiscreme (Marken Nido, Nesvita, Carnation, La Laitière, Coffee Mate, Nestlé Ice Cream, Dreyers, Häagen-Dazs, Extrême usw.);
- Schokolade, Konfiserien und Kekse (8,7%): Kit Kat, Smarties, Cailler, Terrafertil, usw.;
- abgefüllte Mineralwasser (3,6%): Nestlé Pure Life, Vittel, Perrier, S. Pellegrino, usw.
Geographisch gesehen verteilt sich der Umsatz wie folgt: Schweiz (1,2%), Frankreich (3,8%), Großbritannien (3,8%), Deutschland (2,4%), Europa (12,8%), USA und Kanada (35%), China (5,9%), Asien und Ozeanien (21,4%) und Lateinamerika (13,7%).