Foodwatch: Klöckner verheimlicht Studie zu Nährwert-Logo
Am 29. April 2019 um 16:21 Uhr
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BERLIN (dpa-AFX) - In der Debatte um neue Kennzeichnungen für Zucker, Fett und Salz in Lebensmitteln hat die Verbraucherorganisation Foodwatch Ernährungsministerin Julia Klöckner (CDU) angegriffen. Sie halte eine Studie zurück, die dem aus Frankreich stammenden System Nutri-Score "offenbar ein positives Zeugnis ausstelle", kritisierte Foodwatch am Montag. Das Ministerium habe kürzlich eine "redaktionell bearbeitete" Einschätzung des Max-Rubner-Instituts (MRI) vorgestellt - eine seit Herbst 2018 vorliegende "Original-Studie" mit rein wissenschaftlichen Bewertungen sei aber nie veröffentlicht worden, erklärte Foodwatch unter Berufung auf angeforderte interne E-Mails des Ministeriums.
Foodwatch macht sich wie andere Verbraucherschützer und die SPD für den Nutri-Score stark, um Kunden eine gesündere Ernährung zu erleichtern. Das System bezieht neben dem Gehalt an Zucker, Fett und Salz auch empfehlenswerte Bestandteile wie Ballaststoffe oder Proteine in eine Bewertung ein und gibt dann einen einzigen Wert an - auf einer fünfstufigen Skala von dunkelgrün bis rot. Erste Produkte damit sind schon in deutschen Supermärkten zu haben.
Zu den Vorwürfen erklärte das Ministerium, die "vorläufige Studie" des MRI sei am 11. April veröffentlicht worden - kurz nach der Feststellung, dass sie die vom Ministerium gestellten Fragen beantworte. Dieses Vorgehen sei üblich. Zu früheren Studien machte das Ministerium keine Angaben. Eine Anfrage von Foodwatch nach dem Informationsfreiheitsgesetz sei beantwortet worden. Weitergehende Nachfragen würden derzeit bearbeitet und beantwortet.
Die große Koalition will bis Sommer ein Modell erarbeiten, das den Nährwertgehalt "gegebenenfalls vereinfacht visualisiert". Klöckner strebt zunächst aber noch weitere Klärungen an, da laut der Analyse des MRI-Forschungsinstituts alle bestehenden Systeme Vor- und Nachteile hätten - auch der Nutri-Score. Das Ministerium plant etwa eine Verbraucherbefragung und einen Praxistest./sam/DP/jha
Nestlé S.A. ist der größte Lebensmittelkonzern auf der Welt. Der Umsatz ist wie folgt auf die verschiedenen Produktfamilien verteilt:
- Getränke (26,7%): Instantkaffees (Marken Nescafé und Starbucks), Kaffeekapseln (Nespresso), Schokogetränke (Nesquik, Milo, usw.), Getränke auf Teebasis (Nestea), usw.;
- Haustierfutter (20,3%): Purina, Friskies, Felix, usw.;
- pharmazeutische-, Ernährung- und Wohlbefinden Produkte (16,4%): Ernährungsergänzungsmittel (Marken Resource, Boost, Nutren, Optifast, Peptamen usw.), Säuglings- und Mutterernährungsprodukte (NAN, illuma, Cerelac, Nido, Gerber), ketogene Getränke (BrainXpert), Cerealien (Nesquick, Fitness, Cheerios, Lion, usw.) usw.;
- Fertiggerichte und Gewürzprodukte (12,5%): Tiefkühlgerichte und Gerichte aus der Kühltheke (Marken Lean Cuisine, Hot Pockets und Stouffer's), Suppen (Maggi), usw.;
- Milchprodukte und Eiscremes (11,8%): Milchpulver, gesüßte Kondensmilch, Joghurt und Dessertcremes, Eiscreme (Marken Nido, Nesvita, Carnation, La Laitière, Coffee Mate, Nestlé Ice Cream, Dreyers, Häagen-Dazs, Extrême usw.);
- Schokolade, Konfiserien und Kekse (8,7%): Kit Kat, Smarties, Cailler, Terrafertil, usw.;
- abgefüllte Mineralwasser (3,6%): Nestlé Pure Life, Vittel, Perrier, S. Pellegrino, usw.
Geographisch gesehen verteilt sich der Umsatz wie folgt: Schweiz (1,2%), Frankreich (3,8%), Großbritannien (3,8%), Deutschland (2,4%), Europa (12,8%), USA und Kanada (35%), China (5,9%), Asien und Ozeanien (21,4%) und Lateinamerika (13,7%).