Zürich (Reuters) - In der Schweiz ist der größte Börsengang seit 2017 in trockenen Tüchern.

Der Hautpflegekonzern Galderma gibt seine Aktien zu je 53 Franken aus. Der Zuteilungspreis liegt damit am oberen Ende der Preisspanne. Der Börsengang sei um ein Vielfaches überzeichnet gewesen, "was die starke Nachfrage von Schweizer und internationalen Investoren unterstreicht", erklärte Galderma am Donnerstag. Das Börsendebüt an der Schweizer Börse SIX ist für Freitag vorgesehen. Galderma wird in den breiten Swiss Performance Index (SPI) aufgenommen.

Platziert wurden 37,2 Millionen neue Aktien - etwas weniger als ursprünglich angepeilt - aus einer Kapitalerhöhen, wodurch Galderma brutto zwei Milliarden Franken zufließen. Zudem trennten sich Altaktionäre um den Mehrheitseigentümer EQT von 276.909 Aktien. Im Rahmen einer Mehrzuteilungsoption könnten die derzeitigen Anteilseigner weitere bis zu 5,6 Millionen Aktien veräußern.

Galderma dürfte damit einer der größten Börsengänge in Europa in diesem Jahr sein. Am Mittwoch hatte die deutsche Parfümeriekette Douglas den Sprung an die Börse in Frankfurt geschafft. Emissionsexperten erwarten, dass die erfolgreichen IPOs weiteren Börsenkandidaten Mut machen könnten. Der letzte etwas größere Börsengang an der SIX war der Stromzählerhersteller Landis+Gyr, der im Juli 2017 rund 2,3 Milliarden Franken einsammelte.

Mit dem Erlös aus dem Börsengang will Galderma Schulden abbauen. An der Börse wird das im Jahr 2019 vom Schweizer Nahrungsmittelkonzern Nestle abgespaltene Unternehmen auf Basis des Ausgabepreises 12,6 Milliarden Franken wert sein. Nestle hatte Galderma für 10,2 Milliarden Franken an ein vom schwedischen Finanzinvestor EQT geführtes Konsortium verkauft. Mit an Bord sind auch die Staatsfonds GIC aus Singapur und die Abu Dhabi Investment Authority. Alle drei wollen investiert bleiben und trennen sich im Zuge des IPO nur von einem kleinen Teil ihrer Anteile.

Galderma beschäftigt rund 6500 Mitarbeitende, wuchs zwischen 2019 und 2023 jährlich um durchschnittlich 11,9 Prozent und erwirtschaftete zuletzt einen Umsatz von 4,1 Milliarden Dollar. Der Konzern bietet neben Sonnenschutzmitteln und Produkten gegen Hautalterung auch Arzneimittel gegen Akne, Schuppenflechte oder Hautkrebs an und ist in rund 90 Ländern tätig. Je nach Geschäftsbereich gehören der Botox-Hersteller Allergan, der Kosmetikkonzern L'Oreal und das Pharmaunternehmen Sanofi zu den Konkurrenten.

(Bericht von Paul Arnold, redigiert von Ralf Banser. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)