Die wirtschaftsrelevanten Themen aus den Medien, zusammengestellt von Dow Jones Newswires.

FAHRZEUGDATEN - Daten aus vernetzten Fahrzeugen versprechen ein großes Geschäft. Nun fordert die Allianz einen geregelten Marktplatz zum Datenaustausch. Sie verlangt von der Autoindustrie "faire Preise" für das Bereitstellen aller im Auto gesammelten Daten. Das in der Europäischen Union geplante Datengesetz zur kommerziellen Nutzung begrüßt Deutschlands größter Versicherer ausdrücklich. "Die neue EU-Regelung folgt einem überzeugenden Grundsatz: mein Gerät, meine Daten", sagte Allianz-Vorstand Klaus-Peter Röhler auf einer Veranstaltung des Konzerns. Keinesfalls sollten die Daten exklusiv bei den Autoherstellern bleiben. Der sogenannte EU Data Act soll die Nutzungsrechte aller Daten regeln, die vernetzte Autos erzeugen. (FAZ)

KI - Microsoft-Gründer Bill Gates sagt der Künstlichen Intelligenz (KI) rasche Fortschritte voraus. In den "nächsten zwei bis fünf Jahren" werde die Treffergenauigkeit von KI-Software so stark steigen und die Kosten würden so sehr fallen, dass neuartige und verlässliche Anwendungen möglich würden. "Das Potenzial ist groß", sagte Gates im Interview mit dem Handelsblatt. Bislang kommt es bei KI noch öfter zu Fehlaussagen und sogenannten Halluzinationen. Allerdings prognostiziert der 68-Jährige in der Entwicklung zunächst eine Stagnation. "Wir haben ein Plateau erreicht", erklärte Gates mit Blick auf das KI-Modell GPT von OpenAI, das weltweit für Aufsehen gesorgt hat. Die nächste Version werde nicht viel besser sein als das derzeit aktuelle GPT-4, man habe eine Grenze erreicht. Microsoft gehört fast die Hälfte von OpenAI. (Handelsblatt)

CYBERSICHERHEIT - Ein EU-Plan, den Zugang ausländischer Cloud-Anbieter zu kritischen Wirtschaftssektoren zu begrenzen, stößt auf heftigen Widerstand in der Wirtschaft. Die europäische Agentur für Cybersicherheit arbeitet an einer Zertifizierung für sichere Cloud-Anbieter. Dies könnte ausländische Anbieter wie AWS und deren Kunden empfindlich treffen. Eine neue Studie schätzt die Kosten des EU-Plans allein für die deutsche Wirtschaft auf 138 Milliarden Euro. Der Plan ist daher in etlichen Mitgliedstaaten sehr umstritten. Das deutsche Digitalministerium erklärte, Berlin setze sich auch für sichere und leistungsfähige Cloud-Strukturen ein. (Handelsblatt)

EINBÜRGERUNG - Die CDU/CSU-Bundestagsfraktion will den Erwerb der deutschen Staatsbürgerschaft an ein Bekenntnis zum Existenzrecht Israel knüpfen. Dazu soll Paragraf 10 des Staatsangehörigkeitsgesetzes ergänzt werden. "Angesichts der jüngsten Ereignisse ist es höchste Zeit, dass Bewerber für die deutsche Staatsangehörigkeit ein unmissverständliches Bekenntnis zum Existenzrecht des Staates Israel abgeben. Dieses Bekenntnis sollte gesetzlich im Staatsangehörigkeitsgesetz verankert werden", sagte der Erste Parlamentarische Geschäftsführer der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Thorsten Frei (CDU). (Bild-Zeitung)

DEUTSCHE WIRTSCHAFT - Bundesbankpräsident Joachim Nagel hat sich noch einmal entschlossen gegen Einschätzungen gestemmt, dass Deutschland wirtschaftlich wieder der "kranke Mann" Europas sei oder eine Deindustrialisierung drohe. Zugleich räumte er aber am Dienstagabend beim Hauptstadtempfang der Bundesbank in Berlin ein, dass das Land vor großen Herausforderungen stehe - wie der Dekarbonisierung und dem demokratischen Wandel. Er appellierte deshalb an die Politik in Deutschland, für die richtigen Rahmenbedingungen zu sorgen. (Börsen-Zeitung)

EU-STROMPREIS - Stromkunden in der EU sollen künftig besser vor überschießenden Preisen geschützt werden. Die EU-Energieminister erzielten bei ihrem Treffen in Luxemburg am Dienstagabend einen Durchbruch bei der Reform des europäischen Strommarkts. Die zielt darauf ab, die Strompreise von den Preisen fossiler Energieträger zu entkoppeln und den Ausbau der erneuerbaren Energien zu beschleunigen. (Süddeutsche Zeitung)

PANAMAKANAL - Die mexikanische Regierung will eine seit mehr als einem Jahrhundert stillgelegte Eisenbahnstrecke zwischen dem Golf von Mexiko und dem Pazifischen Ozean wiederbeleben, um dem Panamakanal den Containerverkehr zu entziehen. Das Projekt zielt darauf ab, aus den Niedrigwasserperioden des Kanals Kapital zu schlagen, da die Region immer häufiger unter Dürreperioden leidet. Der 2,8 Milliarden Dollar teure Tehuantepec-Korridor umfasst eine 308 km lange Eisenbahnstrecke zwischen den renovierten Häfen von Salina Cruz im Bundesstaat Oaxaca und Coatzacoalcos in Veracruz sowie Infrastruktur. Im Dezember soll die Strecke an den Start gehen. Der Transit (ohne Umladen) soll 6,5 Stunden dauern - beim Panamakanal sind es 8 bis 10 Stunden. (Financial Times)

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October 18, 2023 00:57 ET (04:57 GMT)