Berlin (Reuters) - Russische Hacker haben Anfang des Jahres laut Microsoft auch E-Mails von Kunden heruntergeladen.

"In dieser Woche setzen wir die Benachrichtigungen an Kunden fort, die mit Microsoft-Firmen-E-Mail-Konten korrespondiert haben, die vom Bedrohungsakteur Midnight Blizzard exportiert wurden", sagte ein Sprecher von Microsoft am Donnerstag (Ortszeit) in einer per E-Mail versendeten Erklärung. Microsoft teilte weiterhin mit, dass es die kompromittierten E-Mails auch mit seinen Kunden teile, machte jedoch keine Angaben darüber, wie viele Kunden betroffen waren oder wie viele E-Mails möglicherweise gestohlen wurden.

Diese Angriffe und ein chinesische Hack im vergangenen Jahr waren Anlass für eine Anhörung im Kongress Anfang des Monats. Das Unternehmen arbeite an einer Überarbeitung seiner Sicherheitspraktiken, erklärte Microsoft-Präsident Brad Smith.

Im Januar hatte der weltgrößte Softwareanbieter erklärt, dass Midnight Blizzard "einen sehr kleinen Prozentsatz" der Firmen-E-Mail-Konten des Unternehmens eingesehen hatte. Vier Monate später gab Microsoft bekannt, dass die Hacker weiter versuchten, einzudringen.

Midnight Blizzard wird von Cybersecurity-Forschern auch als APT29 oder Cozy Bear bezeichnet und steht nach Angaben von US-Behörden in Verbindung mit dem russischen Spionagedienst SVR. Die russische Regierung hat auf die Vorwürfe des Hackings gegen Microsoft bisher nicht reagiert.

(Bericht von Zeba Siddiqui und Leroy Leo, geschrieben von Bettina Cosima Larrarte. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)