Brasilien (awp) - Gegen das Medizinaltechnik-Unternehmen Medartis läuft in Brasilien eine Untersuchung wegen möglichen Preis- und Provisionsabsprachen. In diesem Zusammenhang sei eine Rückstellung von 3 Millionen Franken gebildet worden, teilte die Gesellschaft am Montag mit. Damit werde die EBITDA-Marge im laufenden Jahr um rund 2,5 Prozentpunkte belastet.

Die Untersuchung der brasilianischen Behörden richtet sich gegen den Vertriebspartner Extera, den Medartis im Jahr 2017 übernommen hat. Im Zentrum stünden mögliche Preisabsprachen der ehemaligen Besitzer bei Ausschreibungen im Jahr 2012, hiess es weiter. Medartis arbeite in der Sache mit den brasilianischen Behörden zusammen.

Umsatzwachstum von 8 bis 10 Prozent erwartet

In der Folge werde ein Betrag von 1 Million Franken an ausstehenden Zahlungen für die Akquisition von Extera einbehalten, schreibt Medartis weiter. Ausserdem würden weitere Schritte geprüft, um Entschädigungen von den ehemaligen Eigentümern von Extera einzufordern. Die aktuellen Geschäftsaktivitäten von Medartis in Brasilien seien jedoch nicht betroffen, und es werde weiterhin mit einer dynamischen Wachstumsrate von 25 Prozent gerechnet.

Unter Ausklammerung der Rückstellung bestätigt Medartis die Prognose für 2019. Gemäss dem Ausblick vom August erwartet das Unternehmen ein Umsatzwachstum von 8 bis 10 Prozent in Lokalwährungen und eine EBITDA-Marge auf dem Niveau des ersten Halbjahrs, als diese 13 Prozent erreichte.

Aktie gibt nach

An der Börse kommt der Rückstellungsbedarf aber nicht allzu gut an. Bis gegen Mittag geben die Aktien um knapp 2 Prozent auf 45,10 Franken nach, dies allerdings bei eher bescheidenen Volumen.

Obwohl der Sachverhalt in Brasilien bereits im letzten Geschäftsbericht offengelegt worden ist, sei die Rückstellung von 3 Millionen Franken für Medartis "leicht negativ", schreibt die ZKB. Die zuständige Expertin kündigt an, ihre Schätzung auf Stufe EBITDA einmalig um 17 Prozent zu kürzen und bestätigt gleichzeitig das Rating "Marktgewichten" für die Titel.

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