Zürich (awp) - Die Schweizer Aktienbörse notiert am Dienstagvormittag gut gehalten. "Die Grundstimmung ist eigentlich positiv", sagt ein Händler. Verantwortlich für die gute Laune ist der US-Softwareriese Oracle, der am Vorabend nachbörslich einen guten Quartalsbericht vorgelegt hat. Die US-Aktien-Futures deuten nicht zuletzt deshalb eine freundliche Tendenz an. Daher habe auch der hiesige Leitindex zunächst auch noch ein neues Jahreshoch markiert, so ein Börsianer. Dann aber habe der Markt an Schwung verloren.

Vor den US-Inflationszahlen, die um 13.30 Uhr veröffentlicht werden, wollten sich die Anleger nicht zu weit aus dem Fenster lehnen, heisst es am Markt. Denn diese Zahlen könnten Aufschluss geben über den Zeitpunkt einer ersten Zinssenkung durch die US-Notenbank Fed. Sollte die Teuerung höher ausfallen, könnte dies die erwartete erste Zinssenkung nach hinten verschieben, während eine geringere Teuerung einen ersten Zinsschritt im Juni noch wahrscheinlicher machen würde, heisst es weiter. Die Zinsentscheidung des Fed wird kommende Woche veröffentlicht.

Der Leitindex SMI notiert nach einem frühen Tageshoch auf 11'744,72 Punkten um 11.12 Uhr noch um 0,05 Prozent höher auf 11'691,23 Punkten. Der SLI, in dem die 30 wichtigsten Aktien enthalten sind, steigt um 0,06 Prozent auf 1907,41 und der breite SPI um 0,11 Prozent auf 15'262,20 Zähler. 16 der 30 SLI-Werte legen zu und 14 geben nach.

Deutlich höher gehandelt werden die Papiere von Logitech (+1,2%), während bei den Titeln von VAT (+0,5%), die zunächst ebenfalls von den positiven Nasdaq-Vorgaben sowie den Oracle-Zahlen profitiert hatten, im Verlauf die Anschlusskäufe nachgelassen hätten, so ein Händler. Oracle beeinflusse aber auch die am breiten Markt gehandelten Aktien von Temenos (+1,0%) positiv. Dagegen geben AMS Osram (-1,1%) oder U-Blox (-0,6%) nach.

Die Aktien der UBS (+1,4%) reihen sich ebenfalls ganz oben in der Kurstafel ein. Händler verweisen auf die europäischen Bankaktien, die ebenfalls klare Gewinne erzielen würden. Dabei legen Deutsche Bank vor den in den kommenden Tagen erwarteten definitiven Jahreszahlen sowie Commerzbank noch mehr zu als UBS.

Gesucht werden ausserdem zyklische Werte wie Holcim (+0,7% auf 75,84 Fr.), die von einer Kurszielerhöhung der UBS auf 80 Franken Rückenwind erhalten.

Auch Swatch, SIG, Schindler PS und Geberit rücken 1,0 bis 0,5 Prozent vor. Die Anteile von Swatch-Konkurrentin Richemont (-0,1%) geben dagegen leicht nach. Swatch baue lediglich den Kursrückzustand zu Richemont etwas ab, meint ein Händler dazu.

Dagegen erfreuen sich defensive Werte wie Nestlé (+0,1%) und Novartis (-0,8%) weiterhin keiner grösseren Nachfrage. Einzig der Genussschein von Roche (+0,4%) kann sich klar bei den Gewinnern einreihen. Positive Kommentare und "gewisse" Umschichtungen aus Pharmawerten, die besser gelaufen seien als Roche, sorgten erneut für Unterstützung. Dies hatte dem "Bon" schon am Vortag Auftrieb gegeben.

Mit Swisscom (-0,1%), Sonova und Lindt&Sprüngli PS (-0,4%) geben weitere defensive Werte nach. Sandoz (-0,1%) zeigen sich im Vorfeld der Ergebnispublikation knapp gehalten.

Bei den Versicherungen schält sich kein klarer Trend heraus. Während Swiss Life (+0,4%) und Swiss Re (+0,1%) leicht anziehen, geben Zurich (-0,1%) ein wenig nach. Bei den Vermögensverwaltern Partners Group (+0,4%) und Julius Bär (-0,2%) ergibt sich ein ähnliches Bild.

Deutliche Kursbewegungen sind in den hinteren Reihen zu sehen, wo nach Zahlen Valartis (-6,3%) und Sensirion (-8,2%) verkauft werden. Dafür haben BKW (+8,4%), Tecan (+0,7%) und Medartis (+7,8%) mit ihren Jahresabschlüssen überzeugt. Auch Polypeptide schnellen trotz grossem Jahresverlust um 12,3 Prozent hoch. Komax (+1,2%) drehen nach schwachem Start im Verlauf ins Plus.

Derweil setzen die Aktien von Meyer Burger (+1,0%), Idorsia (-2,5%) und DocMorris (+1,9%) ihren stets etwas volatilen Kursverlauf fort.

pre/rw