Nach den jüngsten kräftigen Kursgewinnen in Japan war der Handel dort am Freitag von Gewinnmitnahmen geprägt. Die schwindende Hoffnung auf radikale Konjunkturmaßnahmen der Bank of Japan ließ den Yen auf einem hohen Niveau verharren.

Der 225 Werte umfassende Nikkei-Index schloss 1,1 Prozent tiefer bei 16.627 Punkten. Der breiter gefasste Topix-Index sank um 0,9 Prozent und lag bei 1328 Punkten. Die Börse in Shanghai lag 0,8 Prozent im Minus. Der Index der wichtigsten Unternehmen in Shanghai und Shenzen verlor 0,7 Prozent. Der MSCI-Index für asiatische Aktien außerhalb Japans fiel um 0,4 Prozent.

Der Tokioter Markt habe sich in den vergangenen Wochen gleich aus mehreren Gründen stark gezeigt, sagte Stefan Worrall, bei Credit Suisse zuständig für den japanischen Aktienhandel. Es sei verständlich, dass die Dinge nun etwas zurückgeschraubt würden.

Der auf Asien spezialisierte Ökonom Frederic Neumann[sic] von HSBC machte darüber hinaus eine abwartende Haltung am Markt vor der Notenbank-Sitzung am 29. Juli aus. Die Argumente für eine lockerere Geldpolitik in Japan seien offensichtlich, erklärte er. "Die Märkte erwarten ein schnelles und entschlossenes Handeln."

Japans Zentralbankchef Haruhiko Kuroda hatte in einem am Donnerstag ausgestrahlten Interview sogenanntes "Helikopter-Geld" - eine besonders weite Öffnung der Geldschleusen - eine Absage erteilt.

Bei den Einzelwerten stand Nintendo im Fokus, nachdem sein weltweit erfolgreiches Handyspiel "Pokemon Go" mit Verzögerung nun auch auf seinem Heimatmarkt verfügbar wurde. Nintendo-Aktien legten um 0,8 Prozent zu. Titel des Pokemon-Partners McDonald's Japan machten sogar einen Sprung um fast 4,2 Prozent.

Ein Euro wurde mit 1,1028 Dollar bewertet nach 1,1023 Dollar im späten New Yorker Handel. Der Dollar wurde mit 105,84 Yen gehandelt nach 105,80 Yen in den USA.