MBB : Börsengang von Rohrleitungsbauer Vorwerk bringt 414 Mio Euro
Am 23. März 2021 um 16:37 Uhr
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München (Reuters) - Der Börsengang des niedersächsischen Rohrleitungsbauers Friedrich Vorwerk bringt 414 Millionen Euro ein.
Das Unternehmen aus Tostedt bei Hamburg gibt bis zu 9,2 Millionen Aktien zu je 45 Euro aus, wie der Mehrheitsaktionär MBB am Dienstag mitteilte. Der Preis liegt im unteren Drittel der von 41 bis 56 Euro reichenden Spanne. Insgesamt wird das Unternehmen so mit 900 Millionen Euro bewertet. Nach der Erstnotiz an der Frankfurter Börse, die für Donnerstag geplant ist, werden bis zu 46 Prozent der Aktien im Streubesitz sein.
Friedrich Vorwerk selbst nimmt mit dem Börsengang 90 Millionen Euro ein und will damit ins Geschäft mit Wasserstoff- und Stromleitungen investieren. Bisher entfällt der Löwenanteil des Umsatzes auf Gaspipelines. Der Rest des Emissionserlöses geht an die Berliner Beteiligungsgesellschaft MBB, die vor dem Börsengang zwei Drittel der Friedrich-Vorwerk-Anteile hält, und an Vorstandschef Torben Kleinfeldt.
Er hatte erklärt, Vorwerk habe das Potenzial, binnen drei bis fünf Jahren auf einen Umsatz von mehr als 500 Millionen Euro zu kommen. In sieben bis zehn Jahren könnte er auf mehr als eine Milliarde steigen. Allein die Wasserstoff-Technik könne dann die Hälfte des Umsatzes ausmachen. 2020 erwirtschaftete Friedrich Vorwerk mit gut 1300 Mitarbeitern einen Umsatz von 291 Millionen Euro, das operative Ergebnis (Ebitda) lag bei 59 Millionen Euro.
MBB SE, ehemals MBB Industries AG, ist eine in Deutschland ansässige Private-Equity-Gesellschaft, die sich auf den Erwerb von etablierten mittelständischen Industrieunternehmen spezialisiert hat. Das Unternehmen investiert in Unternehmen, die einen Teil ihres Geschäfts oder den gesamten Betrieb veräußern wollen, möglicherweise im Rahmen einer Nachfolgeregelung, einen Teilbereich oder ein verbundenes Unternehmen verkaufen wollen, das nicht mehr zum Kerngeschäft des Unternehmens gehört, und ein Management-Buy-out oder Buy-in anstreben. Es zielt auf Investitionen in Unternehmen mit einem Umsatz von 10 Millionen Euro und mehr ab. Zu seinem Portfolio gehören unter anderem die Aumann AG, die auf Elektromobilität, Spulenwicklung und Automatisierung spezialisiert ist, die CT Formpolster GmbH, ein Hersteller von Polyurethan-Weichschaumstoffen, die Delignit AG, ein Anbieter von ökologischen Laubholzwerkstoffen, die DTS IT AG, ein Anbieter von Cloud Computing und Cybersicherheit, die Hanke Tissue Spolka Z O.O., ein Hersteller von Hygienepapier, und die OBO-Werke GmbH, ein Anbieter von Produkten für den Modell-, Werkzeug- und Formenbau.