Q1-321

BERICHT ZUM 3. QUARTAL 2021

MAYR-MELNHOF KARTON AG

Strategische Akquisitionen Kwidzyn und Kotkamills im 3. Quartal abgeschlossen Ergebnis durch Einmaleffekte aus Transformation MM Board & Paper geprägt Zeitversetzte Weitergabe massiver Inputkosten-Inflation drückt temporär auf Margin Notwendige Preiserhöhungen werden durchgesetzt

Weiterhin hoher Auftragseingang in beiden Divisionen

Verstärktes Investitionsprogramm in Effizienz und Wachstum auf Plan

MM GRUPPE

Unternehmenskennzahlen

(konsolidiert in Mio. EUR)

Konsolidierte Umsatzerlöse

EBITDA

Betriebliches Ergebnis

Operating Margin (%)

Ergebnis vor Steuern

Steuern vom Einkommen und Ertrag

Periodenüberschuss

in % Umsatzerlöse

Gewinn je Aktie (in EUR)

Cash Flow aus der Geschäftstätigkeit

Investitionen (CAPEX)

Abschreibungen1)

  1. inkl. Wertminderungen auf Sachanlagen und immaterielle Vermögenswerte

1. - 3. Quartal

1.1. - 30.9.2021

1.1. - 30.9.2020

+/-

2.107,1

1.903,5

+ 10,7 %

283,0

307,1

- 7,8 %

177,2

169,3

+ 4,7 %

8,4 %

8,9 %

- 48 bp

162,4

160,6

+ 1,1 %

(34,0)

(44,3)

128,4

116,3

+ 10,4 %

6,1 %

6,1 %

6,37

5,78

+ 10,2 %

165,8

223,7

- 25,9 %

181,9

105,9

+ 71,8 %

105,8

137,8

- 23,2 %

Abschlussstichtag

Eigenkapital (in Mio. EUR)

Bilanzsumme (in Mio. EUR)

Eigenkapitalquote (%)

Nettoverschuldung (-)(in Mio. EUR)

Mitarbeiter

30.9.2021

1.606,9

3.904,3

41,2 %

  • 1.056,8
    12.506

31.12.2020

1.547,1

2.399,6

64,5 %

  • 122,2
    9.938

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MM GRUPPE

Konzernbericht

SEHR GEEHRTE AKTIONÄRINNEN UND AKTIONÄRE,

Ihr Unternehmen hat im 3. Quartal 2021 mit dem Abschluss der Akquisitionen der Karton- und Papier- werke Kwidzyn in Polen und Kotkamills in Finnland eine strukturelle Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit vollzogen und eine attraktive Plattform für weiteres Wachstum bei nachhaltigen und innovativen faser- basierten Verpackungslösungen geschaffen. MM hat mit den Zukäufen im Frischfaserbereich nicht nur die Position als der führende Karton- und Faltschachtelerzeuger in Europa gefestigt, sondern auch zwei neue Kernprodukte, Kraftpapiere und ungestrichene Feinpapiere, erworben. Als Teil der Transformation wurden die beiden kleineren Kartonwerke, Baiersbronn und Eerbeek, veräußert. Darüber hinaus wurde Ende September restrukturierungsbedingt die Produktion an einem Verpackungsstandort in Deutsch- land eingestellt. Die Erfolgsrechnung zum 3. Quartal beinhaltet daher wie erwartet eine Reihe von Einmaleffekten.

Im laufenden Geschäft der ersten drei Quartale 2021 stand einer anhaltend starken Nachfrage nach Kar- tonverpackungen und Papieren und damit hoher Auslastung in beiden Divisionen ein in Vehemenz bis- her einzigartiger Anstieg bei Rohstoff- und Energiekosten gegenüber. Die in den ersten neun Monaten realisierten Preiserhöhungen konnten den fortdauernden Kostenanstieg bisher nicht ausgleichen. Daher wurde, wo möglich, für das vierte Quartal eine neuerliche Kartonpreiserhöhung fixiert und ein weiterer Preisschritt für alle Kartonsorten ab Jahresbeginn 2022 angekündigt.

Die Erhöhung des betrieblichen Konzernergebnisses der ersten drei Quartale 2021 um 4,7 % resultiert im Wesentlichen aus Einmaleffekten im Bereich MM Board & Paper, während MM Packaging eine recht robuste laufende Entwicklung verzeichnete.

Zielsetzung für die kommenden Monate ist es, den anhaltenden Kostenanstieg bei Rohstoffen und Energie durch weitere Preisanpassungen und strukturelle Kostensenkungen zu kompensieren, um bei den Margen wieder aufzuholen.

GEWINN- UND VERLUSTRECHNUNG

Die konsolidierten Umsatzerlöse des Konzerns erhöhten sich im Wesentlichen akquisitionsbedingt um 10,7 % bzw. 203,6 Mio. EUR auf 2.107,1 Mio. EUR (Q1-3 2020: 1.903,5 Mio. EUR).

Mit 177,2 Mio. EUR lag das betriebliche Ergebnis um 4,7 % über dem Vorjahreswert (Q1-3 2020:

169,3 Mio. EUR). Die ersten drei Quartale enthalten Einmalaufwendungen in Höhe von 58,0 Mio. EUR: Aus der Erstkonsolidierung der Werke Kwidzyn und Kotkamills 31,9 Mio. EUR, welche insbesondere auf Akquisitionsnebenkosten inklusive Transaktionssteuern sowie Aktivierung von Auftragsständen und die Vorratsbewertung zurückzuführen sind; und in der Division MM Packaging 26,1 Mio. EUR Restrukturie-

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rungskosten. Dem steht ein vorläufiger Einmalertrag aus dem Verkauf der Werke Eerbeek und Baiers- bronn in Höhe von 50,1 Mio. EUR gegenüber. Die Operating Margin des Konzerns betrug somit 8,4 % (Q1-3 2020: 8,9 %).

Finanzerträge beliefen sich auf 1,9 Mio. EUR (Q1-3 2020: 1,0 Mio. EUR). Der Anstieg der Finanzaufwen- dungen von -5,4 Mio. EUR auf -16,8 Mio. EUR resultiert vor allem aus der Aufnahme von Schuldschein- darlehen und Namensschuldverschreibungen zur Finanzierung der Akquisitionen und organischer Wachstumsprojekte. Das "Sonstige Finanzergebnis - netto" veränderte sich insbesondere fremdwäh- rungsbedingt von -4,2 Mio. EUR auf 0,1 Mio. EUR.

Mit 162,4 Mio. EUR lag das Ergebnis vor Steuern leicht über dem Vorjahr (Q1-3 2020: 160,6 Mio. EUR).

Die Steuern vom Einkommen und Ertrag beliefen sich auf 34,0 Mio. EUR (Q1-3 2020: 44,3 Mio. EUR), woraus

sich ein effektiver Konzernsteuersatz von 20,9 % (Q1-3 2020: 27,6 %) ermittelt. Die Reduktion gegenüber dem Vorjahr ist vor allem auf steuerfreie Erträge aus den Unternehmensverkäufen zurückzuführen.

Der Periodenüberschuss erhöhte sich demnach von 116,3 Mio. EUR auf 128,4 Mio. EUR und der Ge- winn je Aktie von 5,78 EUR auf 6,37 EUR.

VERMÖGEN, KAPITALAUSSTATTUNG, LIQUIDITÄT

Das Gesamtvermögen des Konzerns lag per 30. September 2021 mit 3.904,3 Mio. EUR um 1.504,7 Mio. EUR über dem Vergleichswert zum 31. Dezember 2020 (2.399,6 Mio. EUR). Diese Zunahme resultiert im We- sentlichen aus der Erstkonsolidierung der Neuakquisitionen. Das Konzerneigenkapital stieg ergebnis- bedingt von 1.547,1 Mio. EUR auf 1.606,9 Mio. EUR.

Es wird darauf hingewiesen, dass die Kaufpreisallokation aus den Akquisitionen zum Veröffentlichungs- termin dieses Berichtes noch nicht abgeschlossen ist und die Werte damit vorläufigen Charakter haben. Weitere Konsolidierungsdetails sind für die Folgeberichterstattung zum Jahresende vorgesehen.

Die Finanzverbindlichkeiten haben großteils langfristigen Charakter und erhöhten sich von 268,4 Mio. EUR zum Ultimo des Vorjahres auf 1.414,9 Mio. EUR per 30. September 2021. Diese Zunahme ergibt sich insbesondere aus der Aufnahme von Schuldscheindarlehen und Namensschuldverschreibungen in Höhe von 1.125,0 Mio. EUR. Bei Zahlungsmitteln des Konzern in Höhe von 358,0 Mio. EUR (31. Dezember 2020:

146,2 Mio. EUR) stieg die Nettoverschuldung somit auf 1.056,8 Mio. EUR (31. Dezember 2020: 122,2 Mio. EUR). Mit einer Eigenkapitalquote von 41,2 % (31. Dezember 2020: 64,5 %) bleibt die MM Gruppe weiter solide finanziert.

Die langfristigen Vermögenswerte erhöhten sich vor allem akquisitionsbedingt von 1.397,9 Mio. EUR auf 2.380,5 Mio. EUR. Analog verzeichneten auch die kurzfristigen Vermögenswerte einen Anstieg gegen- über dem Jahresende 2020 von 1.001,7 Mio. EUR auf 1.523,8 Mio. EUR.

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CASH FLOW ENTWICKLUNG

Der Cash Flow aus der Geschäftstätigkeit belief sich auf 165,8 Mio. EUR nach 223,7 Mio. EUR in den ersten drei Quartalen des Vorjahres. Diese Differenz resultiert vor allem aus dem niedrigeren cashwirk- samen Ergebnis.

Der Cash Flow aus der Investitionstätigkeit lag bei -806,0 Mio. EUR nach -99,4 Mio. EUR. Diese Verän- derung stammt im Wesentlichen aus der Bezahlung der vorläufigen Kaufpreise für den Erwerb der Werke Kwidzyn und Kotkamills in Höhe von rund 872,0 Mio. EUR, welchen Einzahlungen aus dem Verkauf der Werke Eerbeek und Baiersbronn in Höhe von vorläufig rund 151,8 Mio. EUR gegenüberstanden. Auszah- lungen für den Erwerb von Sachanlagen und immateriellen Vermögenswerten betrugen 185,9 Mio. EUR nach 107,7 Mio. EUR. Investitionsschwerpunkte betrafen in beiden Divisionen technologische Moder- nisierungen sowie Erweiterungen.

Der Cash Flow aus der Finanzierungstätigkeit veränderte sich vor allem infolge der Aufnahme von Schuld- scheindarlehen und Namensschuldverschreibungen im 1. und 3. Quartal 2021 von -126,7 Mio. EUR auf 851,3 Mio. EUR.

VERLAUF DES 3. QUARTALS

Neben den strukturellen Veränderungen bei MM Board & Paper kennzeichneten stark steigende Inputkos- ten, die über höhere Verkaufspreise nur teilweise kompensiert werden konnten, die Entwicklung im 3. Quar- tal 2021. Die konsolidierten Umsatzerlöse lagen mit 817,5 Mio. EUR vor allem akquisitionsbedingt über dem Wert des Vorquartals (648,3 Mio. EUR) wie auch dem Vorjahresniveau (Q3 2020: 637,0 Mio. EUR).

Das betriebliche Ergebnis des Konzerns erreichte 85,1 Mio. EUR nach 30,9 Mio. EUR im 2. Quartal 2021 und 46,8 Mio. EUR im 3. Quartal des Vorjahres. Dem vorläufigen Ertrag aus dem Verkauf der Werke Eerbeek und Baiersbronn in Höhe von 50,1 Mio. EUR standen Einmalaufwendungen aus der Akquisition der Werke Kwidzyn und Kotkamills in Höhe von 31,9 Mio. EUR gegenüber. Die Operating Margin des Konzerns betrug damit 10,4 % (Q2 2021: 4,8 %; Q3 2020: 7,3 %). Der Periodenüberschuss belief sich auf 66,2 Mio. EUR (Q2 2021: 18,3 Mio. EUR; Q3 2020: 31,4 Mio. EUR).

Die Kapazitätsauslastung der Division MM Board & Paper lag im 3. Quartal mit 95 % vor allem aufgrund der geplanten jährlichen Wartungsstillstände bei Kwidzyn und Kotkamills niedriger als im Vorquartal (Q2 2021: 99 %; Q3 2020: 95 %). Bedingt durch Einmalerlöse erhöhte sich die Operating Margin der Division auf 9,5 % (Q2 2021: 4,6 %; Q3 2020: 3,5 %).

  1. Packaging schloss mit einer Operating Margin von 10,4 % an den Wert im 1. Quartal 2021 an und lag damit auch über dem durch Restrukturierungsaufwendungen belasteten Wert zum 2. Quartal in Höhe von 4,5 %, sowie dem Vorjahresniveau (Q3 2020: 9,3 %).

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Mayr-Melnhof Karton AG published this content on 16 November 2021 and is solely responsible for the information contained therein. Distributed by Public, unedited and unaltered, on 16 November 2021 07:05:05 UTC.