Schauspielerin Marion Martinez und Josef Stier vom Galli Theater Berlin sorgten für einen gelungenen Theaterabend im Maternus Seniorencentrum Dresdner Hof.

Das Restaurant des Maternus Seniorencentrums Dresdner Hof war am vergangenen Mittwoch gut gefüllt - rund 60 Zuschauerinnen und Zuschauer waren der Einladung  gefolgt. Und das, obwohl ein schwieriges und gesellschaftlich stark verdrängtes Thema auf dem Programm stand: das Sterben. "Offenbar besteht gerade aufgrund der Tabuisierung ein großes Gesprächsbedürfnis in der Bevölkerung. Es macht uns froh, dass wir mit so vielen Menschen in den Dialog treten konnten", berichtet Regionaldirektorin Heike Formann. "Auch wenn es zunächst schmerzhaft erscheint - es ist wichtig und letztlich auch befreiend, sich mit den eigenen Wünschen und Bedürfnissen am Lebensende auseinanderzusetzen. Genau dazu wollten wir anregen."

Einfühlsam wie eindrucksvoll konfrontierte das Stück "Und es ist gut" das Publikum mit denÄngsten und Sorgen einer Sterbenden. Schauspielerin Marion Martinez vom Galli Theaterschlüpfte dazu in die Rolle einer Frau, die in ihren Träumen mit dem Sterben konfrontiert wird. Besorgt konsultiert sie ihren Arzt und durchschreitet die Phasen, die Menschen durchleben, die mit einem nahen Ende konfrontiert sind. Dabei erlebt sie zentrale Situationen ihres Lebens noch mal im Schnelldurchlauf unter einem ganz neuen Betrachtungswinkel. Schließlich tritt der Tod in unvorhergesehener Gestalt auf: Schauspieler Josef Stier vermittelt der Sterbenden als optimistischer und weiser Clown, dass "es gut ist", und gibt ihr damit die Kraft und den Mut, loszulassen. Gebannt verfolgte das Publikum die Vorstellung und durchlebte ein Wechselbad der Gefühle. Gespannte Stille, spontaner Szenenapplaus - nicht zuletzt für den Clown - sowie ein langer Schlussapplaus brachten die Zustimmung der Zuschauer zum Ausdruck.

Die meisten Gäste blieben im Anschluss noch, um die gewonnenen Eindrücke zum Stück sowie individuelle Fragen mit den Schauspielern und Akteuren aus der Palliativversorgung zu besprechen. Unter der Moderation von Dr. Hellmut Küster, Medizinischer Berater der Einrichtung, kamen vielfältige Facetten des Themas zur Sprache. Fachkundig und einfühlsam begegnete Pfarrerin und Seelsorgerin Andrea Biskupski den Fragen aus dem Publikum. Dr. Martin Kamprad, Facharzt für Palliativmedizin und leitender Brückenarzt am Hospiz Villa Auguste in Leipzig schilderte unter anderem die Zusammenarbeit von Ärzten, Netzwerk-Koordinatoren, Pflegenden, Therapeuten und ehrenamtlichen Helfern in der Stadt Mülheim. "Für eine wirksame Unterstützung und bessere Lebensqualität unheilbar erkrankter Menschen ist das direkte Zusammenspiel der verschiedenen Partner unentbehrlich", sagt Heike Formann. "Wir freuen uns, dass wir mit dem Brückenteam einen verlässlichen und kompetenten Partner haben, auf den wir jederzeit zählen können."

Als zentral wurde insbesondere die feinfühlige Kommunikation mit den Betroffenen und ihren Angehörigen betont. "Es geht darum, genau zuzuhören und die Menschen dabei zu ermutigen, ihre Möglichkeiten in ihrem eigenen Sinne bewusst zu nutzen", erläutert Kerstin Lorenz, Fachkraft für Palliativpflege im Dresdner Hof. Wünschenswert sei zum Beispiel, bereits beim Einzug eines Bewohners die Inhalte der Patientenverfügung zu erfahren - was leider noch nicht selbstverständlich sei: Viele Menschen würden auch im hohen Alter das Thema "Sterben" noch verdrängen. "Es ist erfreulich, dass wir so erfolgreich einen Dialog dazu anstoßen konnten", sagt Heike Formann abschließend.

Entwickelt wurde das Theaterstück "Und es ist gut" vom Galli-Theater in enger Zusammenarbeit mit Experten der Cura und Maternus Seniorencentren. Zielgruppe sind nicht nur hochbetagte Menschen, sondern die gesamte interessierte Öffentlichkeit. Einer aktuellen Umfrage des Deutschen Hospiz- und Palliativverbandes e. V. aus dem Jahr 2012 zufolge, wünscht sich ein großer Teil der Bevölkerung eine intensivere Auseinandersetzung mit diesem Thema. Neben den Fachrichtungen Demenz und Diabetes ist die Palliativversorgung die dritte wichtige Kernkompetenz der Cura und Maternus Seniorencentren. Das Theaterstück "Und es ist gut" tourt zwischen März und Oktober 2013 durch 25 der bundesweit 50 Einrichtungen der Gruppe.

Hintergründe und Live-Szenen zum Stück: http://www.youtube.com/user/CuraMaternus

Bildmaterial:
Die hier abgebildeten Fotos können auf Wunsch in druckfähiger Auflösung zugesendet werden.

Ihr Ansprechpartner:
Heike Formann, Regionaldirektorin
Maternus Seniorencentrum Dresdner Hof
Neumarkt 27
04109 Leipzig
Telefon: 0341.2274-430
leitung.leipzig-mitte@maternus.de
www.maternus-senioren.de

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