REUTLINGEN (dpa-AFX) - Der angeschlagene Maschinenbauer Manz hat einen Großauftrag aus China an Land gezogen. Es seien Solar-Produkte für 263 Millionen Euro bestellt worden, deren Installation 2018 abgeschlossen sein soll, teilte Manz in Reutlingen mit. Zum Vergleich: In einem ganzen Jahr (2015) machte Manz Gesamtumsätze von 220 Millionen Euro.

Die Stromkapazität der Solarprodukte liegt den Angaben zufolge bei 350 Megawatt. Es geht um die sogenannte CIGS-Technologie, bei der stromerzeugendes Halbleitermaterial auf Glasplatten mit Dampf aufgetragen wird und später die Umwandlung von Sonnenenergie zu Strom ermöglicht. CIGS steht für Kupfer (Englisch: Copper), Indium, Gallium und Selen, die Bestandteile der Beschichtung.

Die Installation beginne noch dieses Jahr und werde 2018 abgeschlossen sein. Der größte Auftrag der Manz-Firmengeschichte kommt unter anderem von der Shanghai Electric Group, die 2016 bei Manz eingestiegen war und zu deren Geschäftsfeldern auch Ökoenergien gehören. Zweiter großer Auftraggeber ist der Kohleminenbetreiber Shenhua Group Corporation, der angesichts chinesischer Klimaschutzziele allmählich auf einen grünen Zweig kommen muss.

Die Manz AG schreibt seit längerem rote Zahlen, in den ersten neun Monaten 2016 musste sie bei einem Umsatz von 167 Millionen Euro einen Verlust von fast 31 Millionen Euro hinnehmen. Nun soll es besser werden, Gründer und Firmenchef Dieter Manz sprach nach dem Solar-Deal von einem Durchbruch. Angesichts des großen Potenzials der neuen Technologie sei der Auftrag nur ein erster Schritt. An der Börse machte Manz am Dienstagvormittag einen Kurssprung von etwa zehn Prozent./wdw/DP/stb