AKTIONÄRSBRIEF

BERICHT ÜBER DAS 1. HALBJAHR 2023

LINZ TEXTIL HOLDING AG

INHALTSVERZEICHNIS

Konzernstruktur

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Lagebericht

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Konzernzwischenabschluss zum 30. Juni 2023

Konzernbilanz zum 30. Juni 2023

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Konzern-Gesamtergebnisrechnung für das 1. Halbjahr 2023

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Konzern-Geldflussrechnung für das 1. Halbjahr 2023

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Konzern-Eigenkapital-Veränderungsrechnung für das 1. Halbjahr 2023

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Ausgewählte erläuternde Angaben zum Anhang

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Erklärung des Vorstandes

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Konzernstruktur

(Stand: 30. Juni 2023)

LINZ TEXTIL GMBH

100 % 3,0 MIO EUR

BETRIEBSSTÄTTE

WEBEREI LINZ

PREDIONICA

KLANJEC d.o.o.

100 % von 12.836,4 THRK

Liegenschaftsverwaltung

REUTTE GmbH

100 % von 600 TEUR

VOSSEN

Hungaria Kft.

100 % von 11 TEUR

VOSSEN GmbH

JENNERSDORF

100 % von 100,0 TEUR

VOSSEN GmbH & Co KG

JENNERSDORF

100 % von 6.785,3 TEUR

LT LIEGENSCHAFT

VOSSEN

s.r.o.

Frottierwarenvertriebs GmbH

100 % von 6.000 TCZK

100 % von 25,7 TEUR

WIENER BÖRSE AG

VOSSEN

Frottier Kft.

0,4 % von 18.621 TEUR

100 % von 92 TEUR

VOSSEN

UK Ltd.

100 % von 2 GBP

VOSSEN

USA Inc.

100 % von 10 TUSD

Lagebericht

Linz, im August 2023

AKTIENKAPITAL

Das Grundkapital der Linz Textil Holding AG beträgt EUR 6,0 Mio. und setzt sich unverändert aus 300.000 Stückaktien zusammen. Der Kurs der Aktie lag per 30.06.2023 bei EUR 220,00 gegenüber dem Kurswert von EUR 240,00 zum Stichtag am 31.12.2022.

ALLGEMEINE WIRTSCHAFTSLAGE

Zu Beginn des Jahres 2023 hat sich die globale Wirtschaftsentwicklung spürbar von der im Vorjahr beobacht- baren Wachstumsschwäche erholt und wieder Tritt gefasst. Die als Folge des Ukraine-Krieges stark gestiegenen Energiekosten sind merklich gesunken und auf Grund der wirtschaftlichen Öffnung Chinas infolge Abkehr von der Null-Covid Strategie konnten Lieferengpässe teilweise überwunden werden. Dennoch zeichnet sich trotz ver- besserter Rahmenbedingungen kein nachhaltiger Aufschwung ab. Dafür verantwortlich sind hauptsächlich die hohen Inflationswerte, welche vor allem private Haushalte stark belasten, was sich wiederum in rückläufigen Konsumausgaben widerspiegelt. Angesichts der hohen Inflation haben die Zentralbanken ihre Geldpolitik gestrafft und die Leitzinsen deutlich angehoben. Dies führt wiederum zu höheren Finanzierungskosten für Unternehmen und dämpft deren Investitionstätigkeit. Am stärksten davon betroffen ist die Bauwirtschaft. Vor dem Hintergrund sich zusehends eintrübender Konjunkturindikatoren gehen aktuelle Wirtschaftsprognosen davon aus, dass die Wirtschaftsleistung in der 2. Jahreshälfte kaum mehr als stagnieren wird. Es bleibt abzuwarten, wie stark die der- zeit schwache wirtschaftliche Entwicklung in China - es wird von einer Entwicklung hin zu einer deflatorischen Rezession gesprochen - die globale Konjunkturentwicklung beeinträchtigen wird.

EIGENE GESCHÄFTSENTWICKLUNG

Die im 1. Halbjahr 2023 erzielten Umsatzerlöse betragen TEUR 41.506 und haben sich im Vorjahresvergleich um TEUR 8.051 bzw. 16,2 % vermindert. Dieser Rückgang ist zur Gänze auf die Entwicklungen im Segment "Textile Halbfabrikate" zurückzuführen. Rund die Hälfte des Rückgangs steht im Zusammenhang mit der Schließung der Spinnerei Landeck mit Ende März 2023. Darüber hinaus hat das herausfordernde Marktumfeld dafür gesorgt, dass auch in den restlichen Betriebsstätten in diesem Segment rückläufige Auftragseingänge zu verzeichnen waren. Im Segment "Textile Fertigfabrikate" haben sich die Umsatzerlöse im 1. Halbjahr weitgehend stabil entwickelt und befinden sich nahezu auf Vorjahresniveau.

Im 1. Halbjahr 2023 konnte ein Ergebnis vor Steuern in Höhe von TEUR 1.013 erzielt werden. Gegenüber dem Wert der Vergleichsperiode entspricht dies einem Rückgang um TEUR 1.357. Der im 1. Halbjahr zunehmende Mengendruck hat dazu geführt, dass die gestiegenen Produktionskosten nicht vollständig in den Verkaufs- preisen weitergegeben werden konnten. Darüber hinaus war es auf Grund der schwächeren Nachfrage nicht immer möglich die vorhandene Produktionskapazität ausreichend auszulasten. Dies hat den Margendruck zusehends verschärft, wodurch die Ertragslage gedämpft wurde. Infolge eines konsequenten Umlaufvermögens- management konnte der betriebliche Cash Flow im Vergleich zum Geschäftsjahr 2022 um TEUR 2.204 auf nunmehr TEUR 8.451 gesteigert werden.

Die zum 30.6.2023 ausgewiesene Bilanzsumme in Höhe von TEUR 87.419 hat sich gegenüber dem Bilanzstichtag 31.12.2022 um TEUR 5.577 vermindert. Diese Entwicklung ist im Wesentlichen auf einen deutlichen Abbau ver- zinslicher finanzieller Verbindlichkeiten bei gleichzeitiger konsequenter Absenkung des Vorratsbestandes und der Lieferforderungen zurückzuführen. Die Eigenkapitalquote beträgt zum 30.6.2023 rund 83 % und weist weiterhin einen sehr soliden Wert aus. Dies verleiht jene Stabilität, die angesichts der aktuellen Herausforderungen auch notwendig ist.

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MITARBEITER

Mit Ende des ersten Halbjahres 2023 beschäftigte die Linz Textil-Gruppe 434 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter (31.12.2022: 514 Beschäftigte). Der im Vergleich zum Bilanzstichtag 31.12.2022 gesunkene Personalstand ist im Wesentlichen auf die Stilllegung der Betriebsstätte "Spinnerei Landeck" mit Ende März 2023 zurückzuführen.

INVESTITIONEN

Die Investitionstätigkeit im Segment "Textile Halbfabrikate" stand im 1. Halbjahr 2023 ganz im Zeichen der Steigerung der Energieeffizienz. In der Spinnerei Klanjec wurde die im Vorjahr begonnene Installation einer Photovoltaikanlage auf den Dächern der Produktions- und Lagerhallen weitestgehend abgeschlossen. Auf einer Fläche von 15.000 m2 wurden Solarpaneele mit einer Gesamtleistung von 3.100 kWp installiert. Mit dieser An- lage können zukünftig rund 10 % des Strombedarfes aus Sonnenenergie gewonnen werden. Die im 1. Halbjahr erfolgte Neuinstallation von LED-Beleuchtungen in der Weberei Linz leistet ebenfalls einen wichtigen Beitrag zur Einsparung von Energiekosten.

Mit einem Investitionsvolumen in Höhe von TEUR 345 ist die Investitionstätigkeit im Segment "Textiles Fertig- fabrikat" im 1. Halbjahr 2023 im Vergleich zu den Vorjahren geringer ausgefallen. Den Investitionsschwerpunkt bildet dabei eine Erneuerungsinvestition im Bereich der Produktausrüstung, wodurch die Aufrechterhaltung eines effizienten Produktionsablaufes weiterhin gewährleistet wird. Darüber hinaus wurden plangemäß Investi- tionen in weitere shop-in-shop-Systeme bei Vertriebspartnern im gewohnten Umfang der letzten Jahre getätigt. Im Segment "Immobilien", in welchem die nicht betriebsnotwendigen Finanzimmobilien zusammengefast sind, wurden Investitionen in Höhe von TEUR 130 schwerpunktmäßig in die bestehende Infrastruktur getätigt.

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AUSBLICK

Peek und Kloppenburg, Gerry Weber und Tally Weijl sind nur einige der prominenten Insolvenzen im Mode- handel der vergangenen Monate. Sie zeichnen ein klares Bild der aktuellen Verfassung der Modeindustrie. Die ganze textile Kette vom Faserhersteller über Spinner, Stricker bis hin zu den Ausrüstern und Konfektionären, alle leiden nach wie vor unter den Nachwehen der durch die gerissenen Lieferketten induzierten Marktverwerfungen. Denn die Läger sowohl im stationären als auch im Online-Handel wurden in den Zeiten der Unterversorgung übermäßig gefüllt und warten nun auf zahlungswillige Abnehmer. Gleichzeitig scheinen die ohnehin kaufkraft- geschwächten Konsumenten alles andere als Mode im Sinn zu haben und investieren das Haushaltsbudget lieber in Urlaubsreisen und Eating-Out.

Ob und wann sich diese Situation verbessert, kann niemand seriös beantworten. Es gibt jedoch erste Tendenzen des Lagerabbaus, insbesondere am Anfang der textilen Wertschöpfungskette, was für einen gewissen Optimis- mus hinsichtlich einer Belebung im vierten Quartal sorgt.

Positive Impulse, wenn auch mittelfristig, sind von der EU-Strategie für nachhaltige und kreislauffähige Textilien zu erwarten. Unter dem Motto: "Fast Fashion is out of fashion" ist ein Fächer von Maßnahmen geplant, welcher bis 2030 zu einer grüneren und wettbewerbsfähigeren Textilindustrie führen soll. Im Kern geht es um nachhaltig designte, qualitativ hochwertige Textilien, welche zudem noch kreislauffähig sind. Darüber hinaus soll für mehr Transparenz in der Lieferkette gesorgt werden. Von all diesen Maßnahmen wird nicht zuletzt auch Linz Textil profitieren.

In unserer Baumwolle Spinnerei in Landeck wurde plangemäß die Produktion mit Ende März eingestellt. Der gesamte Maschinenpark wurde erfolgreich veräußert und wird im Spätherbst abgebaut und abtransportiert sein. In der Zwischenzeit werden Konzepte für die Nachnutzung der Immobilie geprüft. Unsere Viskose Spinnerei in Klanjec, Kroatien profitiert seit März von der Fertigstellung der Installation einer PV-Anlage mit einer Leistung von 3.100 kWp.

VOSSEN präsentiert sich im ersten Halbjahr - entgegen rückläufigen Tendenzen im Heimtextilsegment - mit stabilen Umsätzen. Größte Herausforderung war die Insolvenz der österreichischen Kika/Leiner Gruppe. Für das zweite Halbjahr ist ein Re-Launch der Homepage und gleichzeitiger Roll Out der Online-Aktivitäten in das benachbarte Ausland geplant.

Auch das zweite Halbjahr 2023 wird von einem hohen Maß an Unsicherheit und Volatilität geprägt sein. Der IWF warnt in seiner Prognose für 2023/24 vor erhöhten Risken und schwachem Wachstum. Vor diesem Hinter- grund bleibt das Konsumklima für die von Linz Textil bearbeiteten Marktsegmente belastet und die Visibilität in Bezug auf die Ergebnisqualität gering.

Als diversifizierter Anbieter textiler Lösungen arbeitet Linz Textil mit soliden, nachhaltigen Geschäftsmodellen auf Grundlage einer starken Eigenkapitaldecke. Aus diesem Grund rechnet der Vorstand auch für 2023 mit einem positiven Ergebnis für die Linz Textil-Gruppe.

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Linz Textil Holding AG published this content on 31 August 2023 and is solely responsible for the information contained therein. Distributed by Public, unedited and unaltered, on 31 August 2023 12:21:05 UTC.