BERLIN (dpa-AFX) - Vor dem Einstieg der Betriebsärzte in die Corona-Impfungen warnt der zuständige Verband vor zu hohen Erwartungen. Der Präsident des Verbands Deutscher Betriebs- und Werksärzte, Wolfgang Panter, verwies zur Begründung auf die geringen Impfstoffmengen. "Für die kommende Woche konnte jeder Betriebsarzt 800 Dosen bestellen und er bekommt am Ende 102. Für die darauffolgende Woche kann jeder Betriebsarzt nur noch 300 Dosen bestellen. Das ist ja ein klares Signal", sagte Panter dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND/Samstag).

Mehr als 6000 Betriebsärzte haben nach Angaben des Bundesgesundheitsministeriums Impfstoff geordert. In der ersten Woche sollen sie insgesamt 702 000 Dosen bekommen. Sie starten zunächst mit dem Präparat von Biontech/Pfizer.

Panter riet den Betriebsärzten, zuerst jene Mitarbeiter zu impfen, die ein höheres Infektionsrisiko haben, etwa weil sie in Werkshallen eng zusammenarbeiten oder viel Kundenkontakt haben. Büromitarbeiter oder Beschäftigte im Homeoffice könnten nachrangig geimpft werden. Der Verbandschef empfahl den Unternehmen zudem, mögliche Nebenwirkungen einzukalkulieren: "Vor allem in Arbeitsbereichen, die Auswirkungen auf das ganze Unternehmen haben, also zum Beispiel der Leitstand in einem Kraftwerk, sollte man besser nicht alle Mitarbeiter gleichzeitig impfen." Aus Sicht von Panter würden viele Betriebsärzte sicherlich den Impfstoff von Johnson & Johnson bevorzugen, weil er nur einmal injiziert werden müsse./shy/DP/zb