Zuvor hatte IAG-Chef Willie Walsh den Rettungsplan als "eklatanten Missbrauch öffentlicher Gelder" kritisiert. Die EU-Wettbewerbshüter forderte IAG am Mittwoch dazu auf, zu prüfen, ob die Unterstützung für Flybe ein Verstoß gegen die EU-Vorschriften für staatliche Beihilfen ist. Die EU-Kommission erklärte unterdessen ihre Bereitschaft, mit der britischen Regierung über Flybe zu sprechen.

Die britische Regierung hatte am Dienstag angekündigt, sich an einem Rettungspaket für Flybe zu beteiligen, um den Betrieb der Airline mit rund 2000 Beschäftigten aufrechtzuerhalten. Details des Deals wurden nicht bekanntgegeben. Flybe befördert jährlich rund acht Millionen Passagiere und bedient 71 Flughäfen in Großbritannien und auf dem Kontinent. Sie war in dem einnahmenschwachen Wintergeschäft finanziell an ihre Belastungsgrenze gekommen. Flybe wurde im vergangenen Jahr von einem Konsortium unter Beteilung des British-Airways-Rivalen Virgin Atlantic übernommen. Zu den Fluggesellschaften von IAG zählen neben British Airways auch die spanische Iberia, Aer Lingus sowie Vueling.

Gemäß den Vorschriften der EU können Regierungen zwar staatliche Beihilfen gewähren, jedoch nur mit Genehmigung der EU-Kommission. Großbritannien will zwar am 31. Januar die Europäische Union verlassen, wird sich dann aber noch in einer fast ein Jahr dauernden Übergangsphase befinden, innerhalb derer es sich weiterhin an die EU-Vorschriften halten muss.