--Investitionen für mehr als 2 Milliarden Euro geplant

--Werk hat ein Umsatzpotenzial von 2 Milliarden Euro

--Kulim wird Hochvolumen-Standort für Siliziumkarbid und Galliumnitrid

(NEU: Weitere Details von der Hauptversammlung)

Von Olaf Ridder

FRANKFURT (Dow Jones)--Angesichts beschleunigter Nachfrage nach Halbleitern auf der Basis von Siliziumkarbid und Galliumnitrid baut Infineon Technologies eine neue Fabrik an seinem malaysischen Standort Kulim. Bis 2024 werden dort mehr als 2 Milliarden Euro investiert, wie der Chip-Hersteller aus dem Großraum München anlässlich seiner Hauptversammlung mitteilte.

Infineon sieht sich bei den sogenannten Verbindungshalbleitern, die etwa zur Steuerung des Stromverbrauchs bei Elektroautos oder bei Ladegeräten eingesetzt werden, als Technologieführer. "Nun, da sich das Wachstum beschleunigt, wollen wir diesen Vorteil ausspielen, indem wir auch die entsprechenden Fertigungskapazitäten erweitern", sagte Infineon-Vorstand Jochen Hanebeck in der Hauptversammlung.

Im Juni werde mit dem Bau begonnen, in der zweiten Jahreshälfte 2024 sei dann die Auslieferung der ersten 150- und 200-Millimeter-Wafer geplant. Bei voller Auslastung könne die dritte Anlage an dem Standort 2 Milliarden Euro zusätzlichen Jahresumsatz ermöglichen.

Mit Hilfe modernster Technik und Prozesse soll die neue Fabrik bezogen auf die Fläche weniger Ressourcen verbrauchen als bisherige Werke.

Infineon will seinen Umsatz bis zum Geschäftsjahr 2024/25 um mindestens 5 Milliarden Euro steigern. Rund 1 Milliarde Dollar sollen bis zur Mitte des Jahrzehnts Siliziumkarbid-Lösungen liefern, sagte der scheidende Vorstandschef Reinhard Ploss.

Erst im vergangenen Spätsommer hatte Infineon ein neues Werk in Villach eröffnet. Dort waren 1,6 Milliarden Euro in die neue Technologie investiert worden. Villach ist das globale Kompetenzzentrum für die Verbindungshalbleiter. Hier werden Technologien entwickelt und Prozesse erprobt. In Kulim folgt nach den Worten Hanebecks jetzt die Hochvolumen-Fertigung, die dann schrittweise der Nachfrage folgend mit Anlagen bestückt werden kann.

Die Analysten der Citigroup werteten die Pläne als Zeichen der Stärke von Infineon. Der Ausbau der Kapazitäten bestätige die Erwartung eines kräftigen Wachstums, schrieben sie.

Kontakt zum Autor: olaf.ridder@wsj.com

DJG/rio/sha

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February 17, 2022 05:45 ET (10:45 GMT)