Heute dementierte der japanische Finanzminister Taro Aso gegenüber Journalisten, dass Japan eine Manipulation des Yen-Kurses anstrebe. Die Angst vor einem weltweiten Abwertungswettlauf wichtiger Währungen ließ zuletzt auch die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel mahnende Worte finden. Am Wochenende beim Weltwirtschaftsforum in Davos wird der japanische Wirtschaftsminister Akira Amari die Währungspolitik seines Landes erklären, die laut Taro Aso nicht auf Wechselkursmanipulation, sondern einzig auf Ankurbelung der Wirtschaft und Bekämpfung der Deflation ausgerichtet sei. Dass dabei die "exzessive Stärke" des Yens korrigiert werden müsse, sei laut Taro Aso selbstredend.

Bis heute am frühen Morgen in Europa gab der Yen deutlich nach. Auch durch die Ankündigung Nordkoreas, wieder neue Atomwaffen zu testen, beeilen sich Marktteilnehmer offenbar asiatische Vermögenswerte zu verkaufen und so landete der Yen zuletzt bei 121,40 Yen je Euro.

Auch der Schweizer Franken ist in aller Munde. Mit Kursen über 1,25 Franken je Euro vergangene Woche, hat sich der Franken deutlich von der durch die SNB festgesetzten Untergrenze von 1,20 entfernt. In den bisher bittersten Zeiten der Eurokrise wurde der Franken als sicherer Hafen angelaufen und wertete gegenüber den anderen Währungen extrem auf. Jetzt, da sich die Marktteilnehmer offenbar entspannen - nach der Ankündigung der EZB Anleihen von Krisenstaaten unbegrenzt zu kaufen - verliert die schweizer Währung wieder an Attraktivität und die SNB kann sich entspannen. Seit der Einführung der Untergrenze von 1,20 musste die Schweizerische Nationalbank Euro im Wert hunderter Milliarden Franken kaufen, um die Untergrenze zu schützen. Bis Ende des vergangenen Jahres stiegen die Devisenreserven der SNB auf rund 427 Milliarden Franken an, die irgendwann wieder langsam in den Markt rückgeführt werden müssen. Wann die SNB damit beginnen wird ist nicht bekannt, sicher ist aber, dass der Abbau der Devisenreserven äußerst behutsam und langsam vor sich gehen wird, um den Franken nicht durch ein Dagegenhalten des Marktes wider Willen zu stärken und um ihre Glaubwürdigkeit die 1,20 zu schützen, nicht zu verlieren.

Aus der Eurozone wurde gestern der Einkaufsmanagerindex veröffentlicht. Die Daten sind besser als erwartet und auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung Frankreichs momentan Anlass zu großer Sorge gibt, konnte der Euro bis auf 1,3419 klettern, wo er auch heute am Morgen in Europa notiert. An den Rohstoffmärkten herrscht Ruhe. Ein Fass der amerikanischen Rohölsorte WTI kostet aktuell 96,54 Dollar, das Nordseeöl der Sorte Brent notiert bei 113,90 Dollar je Barrel (159 Liter). Für eine Feinunze Gold sind 1672 Dollar zu bezahlen.

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