Zürich (awp) - Die Schweizer Aktienbörse tendiert am Montag im frühen Geschäft mehrheitlich fester. Händler sprechen von einem "Erleichterungsrally". Denn in Frankreich hat das Rassemblement National zwar bei den Parlamentswahlen gewonnen, aber insgesamt weniger gut als befürchtet abgeschnitten. Damit habe das Risiko eines radikalen Politikwechsels in Frankreich abgenommen, heisst es am Markt. Die Frankreichwahlen dürften damit kein langes Echo an den Finanzmärkten haben, glaubt die VP Bank. Wichtiger sei die Geldpolitik. Die EZB werde mit Zinssenkungen zurückhaltender umgehen als von den Finanzmärkten ursprünglich erwartet worden sei.

Händler hoffen, dass der Markt mit seiner Schwäche in den vergangenen Sitzungen sein Niveau konsolidiert hat und nun die wie üblich zu Quartals- und Semesteranfang wieder frisches Geld in die Märkte fliesst. Starke Impulse von Unternehmen sind noch Mangelware. Die Bilanzsaison beginnt erst in rund zwei Wochen. In den USA bleiben am Donnerstag die Börsen wegen des Nationalfeiertags zudem geschlossen. Daher werden in den USA einige Konjunkturzahlen auf Mittwoch vorgezogen. Der monatliche Arbeitsmarktbericht wird allerdings wie üblich am Freitag veröffentlicht.

Der Leitindex SMI notiert um 09.15 Uhr um 0,76 Prozent höher mit 12'084,85 Punkten. Der SLI, in dem die 30 wichtigsten Aktien enthalten sind, gewinnt 0,83 Prozent hinzu auf 1959,86 und der breite SPI 0,77 Prozent auf 16'042,16 Zähler. Sämtliche SLI-Werte legen zu.

Weit oben in der Kurstafel sind die Banken. Neben UBS (+2,2%) werden auch Julius Bär (+1,9%) klar höher gehandelt. Am Markt ist von einer Gegenbewegung die Rede, nachdem die Banken nach den Europa-Wahlen unter die Räder geraten waren.

Die Anteile von Swatch (+2,3%) und SIG (+1,9%) würden nach dem schwachen ersten Halbjahr nun gekauft. Händler sprechen von Schnäppchenjägern.

Auf der anderen Seite befinden sich die defensiven Schwergewichte Roche GS (+0,1%) und Novartis (+0,2%) unten auf der Kurstafel. Nestlé (+0,9%) zählen zu den grösseren Gewinnern. Laut CEO Mark Schneider soll das Unternehmen im zweiten Halbjahr in Fahrt kommen. Dies sagte er in einem Interview mit der "Schweiz am Wochenende".

Analystenkommentare sorgen bei Clariant (+4,0%) für Auftrieb. Goldman Sachs hat in einer Branchenstudie auf "Buy" von "Neutral" hochgestuft.

"Apothekermeldungen" sorgen bei den Aktien von Sandoz (+0,8%) und Idorsia (+8,9%) für Schub. Die Generika-Spezialistin hat in den USA die Zulassung für das Biosimilar Pyzchiva erhalten. Und das angeschlagene Biotechunternehmen Idorsia hat die EU-Zulassung für das Mittel Jeraygo erhalten.

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