Zürich (awp) - Die Aktien des Zementkonzerns Holcim sind am Montagmorgen die einzigen Verlierer im SMI. Für Verunsicherung könnte das anstehende Urteil im Gerichtsverfahren zur Syrien-Affäre in Frankreich sorgen. Belastend dürfte sich zudem ein Zeitungsbericht über Ermittlungen der US-Justizbehörden im selben Zusammenhang auswirken, die eine hohe Busse nach sich ziehen könnten.

Die Holcim-Aktien verlieren am Montag um 16.00 Uhr 2,8 Prozent auf 50,50 Franken. Der Gesamtmarkt SMI steht derweil 0,7 Prozent im Plus.

Gemäss einem Artikel der Sonntagszeitung wird der oberste Gerichtshof in Frankreich am Dienstag über den Umfang des Straverfahrens über Aktivitäten des früheren französischen Zementherstellers Lafarge in Syrien entscheiden. In der im Juni 2017 eröffneten gerichtlichen Untersuchung wird Lafarge verdächtigt, in den Jahren 2013 und 2014 über die Tochtergesellschaft Lafarge Cement Syria (LCS) fast 13 Millionen Euro an terroristische Gruppen und Vermittler gezahlt zu haben.

Laut dem Artikel beschäftigen sich auch die US-Justizbehörden mit dem Fall. Während die Busszahlung in Frankreich im mittleren zweistelligen Millionbereich erwartet werde, könnte eine Anklage in den USA viel teurer werden. So könnten im Fall von Terrorfinanzierung Bussen in Millardenhöhe verhängt werden, heisst es.

Auf Anfrage der Nachrichtenagentur AWP teilte Holcim mit, dass das Unternehmen die Angelegenheit in seinem im Sommer veröffentlichten Halbjahresbericht angesprochen habe. Man habe auf "informelle Anfragen" der US-Justizbehörden bezüglich des LCS-Geschäfts geantwortet. Vor kurzem seien demnach Gespräche über eine mögliche Lösung dieser Angelegenheit aufgenommen worden.

Diese Gespräche befinden sich laut Holcim noch in einem frühen Stadium, und es "ist nicht möglich, zu beurteilen, ob eine Lösung erreicht wird."

an/uh/kw