NEW YORK (Dow Jones)--Mit einem leichten Plus dürfte die Wall Street am Donnerstag starten. Damit dürfte es nach zuletzt zwei Handelstagen mit Abschlägen wieder leicht nach oben gehen. Die Volatilität bleibe weiter hoch, heißt es. Zuletzt hatten gute US-Konjunkturdaten Befürchtungen wieder verstärkt, die US-Notenbank werde an ihrem straffen geldpolitischen Kurs festhalten, um die hohe Inflation einzudämmen. Zudem begann die Federal Reserve am Mittwoch offiziell mit der Schrumpfung ihrer fast 9 Billionen Dollar schweren Bilanz. Der Future auf den S&P-500 legt aktuell um 0,3 Prozent zu.

"Die US-Wirtschaft sieht immer noch ziemlich gut aus, und das bedeutet, dass die US-Notenbank das Tempo der Zinserhöhungen um jeweils 50 Basispunkte über den Sommer hinaus beibehalten kann", sagt Edward Moya, Analyst bei Oanda. "Jeder rechnet damit, dass sich die Wirtschaftstätigkeit in den nächsten Monaten abschwächen wird, zumal die Inflationsrisiken nach wie vor hoch sind und die Fed nun damit begonnen hat, ihre Bilanzsumme zu verringern", fügt er hinzu. Die Sorgen vor einer möglichen Rezession als Folge der starken Zinserhöhungen der Fed schwebe weiterhin als Damoklesschwert über dem Markt.

Für einen Impuls könnten eine ganze Reihe von US-Konjunkturdaten sorgen, und hierbei vor allem zum Arbeitsmarkt. So ist der ADP-Arbeitsmarktbericht für den privaten Sektor für Mai unter der Erwartung geblieben. Hier wurden nur 128.000 neue Stellen geschaffen, während die Schätzung bei 299.000 gelegen hatte. Er gilt als Indikator für den offiziellen US-Arbeitsmarktbericht am Freitag. Dieser dürfte zeigen, dass der Jobmotor in den USA weiter auf vollen Touren läuft. Die wöchentlichen Erstanträge lagen weitgehend im Rahmen der Erwartungen.

Die Produktivität außerhalb der Landwirtschaft für das erste Quartal fiel in der zweiten Lesung gegenüber dem Vorquartal etwas besser aus als erwartet. Eine halbe Stunde nach der Eröffnung folgt dann noch der Auftragseingang für April.


   Ölpreise geben weiter nach - Dollar mit leichter Erholung 

Die Ölpreise geben im Vorfeld des wichtigen Treffens des Erdölkartells Opec am Nachmittag erneut nach. Analyst Carsten Fritsch von der Commerzbank verweist auf einen Bericht der Financial Times, wonach Saudi-Arabien bereit sei, die Produktion stärker zu erhöhen, falls die Produktion Russlands aufgrund der westlichen Sanktionen deutlich falle. Vor zwei Tagen habe das Wall Street Journal berichtet, dass Russland von den Produktionsvorgaben der Opec+ ausgenommen werden könnte, die es aufgrund der westlichen Sanktionen nicht mehr erfüllen könne. Damit verdichten sich die Anzeichen, dass die Opec+ von ihrem Kurs der graduellen Ausweitung der Ölproduktion abweichen könnte.

Der Dollar gibt einen Teil seiner Vortagesgewinne wieder ab. Der Dollar-Index reduziert sich um 0,3 Prozent. Dollar-Verkaufsschübe aufgrund von Anzeichen einer sich verlangsamenden US-Wirtschaft oder Spekulationen über eine Abschwächung der Zinserhöhungen durch die US-Notenbank sollten aufgrund der "Safe-Haven-Qualitäten" der Währung nur von kurzer Dauer sein, sagt Jane Foley, Leiterin der Devisenstrategie der Rabobank. Obwohl die Rabobank erwartet, dass die US-Wirtschaft im nächsten Jahr in eine Rezession abrutschen wird, dürfte der Dollar weiterhin Unterstützung finden.


   Hewlett Packard mit gesenkter Prognose unter Druck 

Unter den Einzelwerten geht es für die Aktie von Hewlett Packard Enterprise vorbörslich um 5,6 Prozent nach unten. Der Konzern hat seine Jahresprognose angesichts der Auswirkungen von Lieferengpässen, negativen Währungseffekten und des Rückzugs aus Russland gesenkt.

Gamestop fallen um 0,7 Prozent. Die Einzelhandelskette für Unterhaltungssoftware hatte zwar einen höheren Verlust ausgewiesen als am Markt erwartet, dafür fiel der Umsatz einen Tick höher aus als prognostiziert.


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US-Anleihen 
Laufzeit              Rendite   Bp zu VT    Rendite VT      +/-Bp YTD 
2 Jahre                  2,66       +0,4          2,66          193,2 
5 Jahre                  2,93       +0,9          2,92          166,6 
7 Jahre                  2,95       +0,2          2,95          151,4 
10 Jahre                 2,91       -0,4          2,91          139,8 
30 Jahre                 3,06       +0,0          3,06          116,2 
 
DEVISEN               zuletzt      +/- %  Do, 8:20 Uhr  Mi, 17:06 Uhr   % YTD 
EUR/USD                1,0687      +0,3%        1,0662         1,0655   -6,0% 
EUR/JPY                138,64      -0,0%        138,57         138,52   +5,9% 
EUR/CHF                1,0264      -0,0%        1,0268         1,0281   -1,1% 
EUR/GBP                0,8522      -0,1%        0,8536         0,8533   +1,4% 
USD/JPY                129,73      -0,3%        129,96         129,97  +12,7% 
GBP/USD                1,2542      +0,4%        1,2490         1,2487   -7,3% 
USD/CNH (Offshore)     6,6819      -0,2%        6,6989         6,6922   +5,2% 
Bitcoin 
BTC/USD             30.038,05      +1,6%     29.811,97      31.168,82  -35,0% 
 
ROHÖL                 zuletzt  VT-Settl.         +/- %        +/- USD   % YTD 
WTI/Nymex              114,19     115,26         -0,9%          -1,07  +56,9% 
Brent/ICE              115,40     116,29         -0,8%          -0,89  +53,0% 
 
METALLE               zuletzt     Vortag         +/- %        +/- USD   % YTD 
Gold (Spot)          1.851,59   1.846,50         +0,3%          +5,09   +1,2% 
Silber (Spot)           22,03      21,83         +0,9%          +0,20   -5,5% 
Platin (Spot)        1.008,52     998,50         +1,0%         +10,02   +3,9% 
Kupfer-Future            4,50       4,33         +3,8%          +0,17   +1,0% 
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June 02, 2022 08:49 ET (12:49 GMT)