STOCKHOLM (dpa-AFX) - Der in jüngster Zeit in die Kritik geratene Modehändler Hennes & Mauritz (H&M) hat im abgelaufenen Geschäftsjahr den höchsten Ergebnisrückgang in sechs Jahren einstecken müssen. Der operative Gewinn fiel von Dezember 2016 bis November 2017 um 14 Prozent auf 20,6 Milliarden Schwedische Kronen (2,1 Mrd Euro), wie das Unternehmen am Mittwoch mitteilte. Damit hatten Experten allerdings in etwa gerechnet. Unter dem Strich blieb im vergangenen Jahr ein Überschuss von 16,2 Milliarden Kronen, nach 18,6 Milliarden Kronen im Vorjahr. Das Unternehmen hatte bereits Mitte Dezember Umsatzzahlen für 2017 veröffentlicht. Die Aktie lag am Vormittag in Stockholm 2 Prozent im Plus.

"Die Veränderungen in der Industrie fordern alle heraus", sagte Unternehmenschef Karl-Johan Persson laut Mitteilung. Dies werde sich auch 2018 fortsetzen. H&M macht vor allem die schlechte Entwicklung in den Läden zu schaffen - die Kunden bleiben weg. Das Unternehmen will deshalb 170 Filialen im laufenden Jahr schließen. Zudem soll die Produktpalette überarbeitet werden. Wie andere Modehändler mit einem starken Filialnetz auch kämpft H&M mit einem veränderten Kundenverhalten durch die Ausbreitung des Onlinehandels.

Die Umsätze (ohne Mehrwertsteuer) zu Ende November betrugen 200 Milliarden Kronen (rund 20,4 Milliarden Euro). Im Vorjahr waren es 192 Milliarden Kronen.

Das schwedische Unternehmen stand zuletzt in den Schlagzeilen, nachdem es für einen Kapuzenpullover mit der Aufschrift "Coolster Affe im Dschungel" einen schwarzen Jungen hatte modeln lassen. H&M nahm daraufhin das entsprechende Kleidungsstück weltweit aus dem Handel./mne/men/tav