Hannover Rück sieht anhaltenden Trend zu Preiserhöhungen in der
Schaden-Rückversicherung

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Hannover Rück sieht anhaltenden Trend zu Preiserhöhungen in der
Schaden-Rückversicherung

13.09.2021 / 07:30
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Unternehmensmeldung

Hannover Rück sieht anhaltenden Trend zu Preiserhöhungen in der
Schaden-Rückversicherung

  * Marktumfeld erfordert weitere Preissteigerungen und
    Konditionsverbesserungen für die Erneuerungen 2022

  * Niedrigzinsumfeld, Pandemiefolgen, Inflationserwartung und Großschäden
    resultieren in einem disziplinierten Zeichnungsverhalten der Erst- und
    Rückversicherer

  * Fokus auf langfristige Partnerschaft mit den Kunden auch in schwierigen
    Marktlagen

  * Nachfrage nach Deckung durch besonders finanzstarke Rückversicherer hält
    an

Hannover, 13. September 2021: Die Hannover Rück erwartet einen anhaltenden
Trend zu höheren Preisen und verbesserten Konditionen in der
Schaden-Rückversicherung in den Erneuerungsrunden 2022.

Neben den zum Teil weit überdurchschnittlichen Großschäden der vergangenen
Jahre haben im laufenden Jahr unter anderem die Überschwemmungen in Europa
als Naturkatastrophe von historischem Ausmaß sowie die hohen Schäden aus
Hurrikan Ida den Handlungsbedarf für Rückversicherer nochmals erhöht. Zudem
belasten die Pandemiekosten und das Niedrigzinsumfeld die Ergebnisse der
Erst- und Rückversicherer. Gleichfalls war in einigen Regionen zuletzt ein
Anstieg der Inflationsraten zu verzeichnen. Dies hat das Risikobewusstsein
der Erstversicherer noch einmal geschärft und die Nachfrage nach qualitativ
hochwertigem Rückversicherungsschutz weiter gesteigert.

"In der Schaden-Rückversicherung sind weitere Ratenerhöhungen notwendig. Nur
so können Rückversicherer zuverlässigen Risikoschutz in einem zunehmend
herausfordernden Umfeld bieten", sagte Jean-Jacques Henchoz, der
Vorstandsvorsitzende der Hannover Rück. "Anpassungen sind insbesondere bei
Naturkatastrophenrisiken unumgänglich. Zwar hat die Dynamik der
Preiserhöhungen in den unterjährigen Erneuerungen zuletzt etwas
nachgelassen, dies war aber vor allem dort der Fall, wo bereits in den
Vorjahren deutliche Erhöhungen stattgefunden haben."

Bereits in den zurückliegenden Erneuerungsrunden des Jahres 2021 konnte die
Hannover Rück zwar Konditionsverbesserungen und Preissteigerungen erreichen;
vor dem Hintergrund der vielschichtigen Herausforderungen durch Großschäden,
Pandemiekosten und dem Niedrigzinsniveau sowie dem sich weiter
verschärfenden Margendruck sind allerdings weitere Anpassungen notwendig.

Die Hannover Rück erwartet für die Vertragserneuerung zum 1. Januar 2022 in
der Schaden-Rückversicherung eine Fortsetzung der positiven Entwicklung bei
den Preisen, insbesondere in schadenbetroffenen Sparten und Regionen. Im
selben Zuge ist auch mit einer weiteren Verbesserung der Konditionen
aufgrund der hohen Unsicherheiten vor allem mit Bezug zu künftigen Pandemien
und Cyber-Angriffen zu rechnen.

Die Profitabilität der proportionalen Rückversicherung ist vor dem
Hintergrund der teils deutlichen Preissteigerungen im Originalmarkt
zufriedenstellend. Die nicht-proportionale Rückversicherung ist unverändert
durch ausreichend Kapazitäten geprägt. Die Raten sind weltweit stabil bis
leicht steigend.

In Anbetracht der vorherrschenden Unsicherheiten an den Märkten fragen
Erstversicherer weiterhin primär hochwertigen Rückversicherungsschutz nach.
Hier kommen vor allem Rückversicherer mit Qualitätsrating und besonders
großer Risikotragfähigkeit zum Zuge. Die Hannover Rück kann dank ihres auf
partnerschaftliche Kundenbeziehungen ausgelegten Geschäftsmodells, ihrer
äußerst robusten Kapitalisierung mit einer Kapitalbedeckungsquote nach
Solvency II von 250 % (per 30. Juni 2021) und ihres exzellenten Ratings
("AA-" von Standard & Poor's und "A+" von A.M. Best) an den sich derzeit
bietenden positiven Marktchancen überproportional partizipieren.

"Wir bieten neben einer auf eine langfristige Partnerschaft ausgerichteten
Kundenorientierung eine breite Angebotspalette und maßgeschneiderte
Lösungen, sodass unsere Kunden weltweit und spartenübergreifend gemeinsam
mit uns wachsen möchten", sagte Sven Althoff, im Vorstand der Hannover Rück
zuständig für die Schaden-Rückversicherung. "Dies wird sich im laufenden
Jahr und auch darüber hinaus in einem weiteren profitablen Wachstum der
Bruttoprämien in der Schaden-Rückversicherung niederschlagen."

Im Einzelnen erwartet die Hannover Rück für die Erneuerungsrunde zum 1.
Januar 2022 folgende Entwicklungen:

Europa
Das Versicherungsgeschäft in Deutschland ist im laufenden Jahr erheblich
durch Naturkatastrophenschäden belastet. Alleine die Flutkatastrophe im
Juli, verursacht durch das Tiefdruckgebiet "Bernd", hat nach aktuellen
Schätzungen zu versicherten Marktschäden von mindestens 7,5 Mrd. EUR in
Deutschland und den Nachbarländern geführt. Hinzu kommen weitere Hagel- und
Starkregenereignisse, sodass bereits jetzt mit dem größten jemals
verzeichneten Schadenaufwand durch Naturkatastrophen in Deutschland zu
rechnen ist. Die Auswirkungen der Schutzmaßnahmen zur Pandemie waren in der
ersten Jahreshälfte insbesondere im Bereich der Kraftfahrtversicherung durch
weiter reduzierte Schadenfrequenzen ersichtlich. Diese haben sich im Laufe
des Jahres allerdings wieder dem vor der Pandemie erreichten Niveau
angenähert. Gleichzeitig ist ein anhaltender Anstieg der Ersatzteil- und
Reparaturkosten festzustellen. Unter Berücksichtigung der Hagel- und
Flutereignisse ist daher mit einer deutlichen Eintrübung der Ergebnisse in
der Kraftfahrtsparte zu rechnen. Im Bereich der Industrieversicherung ist
eine Zunahme an Großschäden gegenüber dem Vorjahr zu verzeichnen, was
unverändert für Sanierungsdruck in dieser Sparte sorgt. In der Cyber-Sparte
führen die fortschreitende Digitalisierung und anhaltendes Wachstum in
Kombination mit vermehrten Cyber-Attacken zu einem gestiegenen
Risikobewusstsein und zu Konditionsanpassungen. Klarstellungsbedarf besteht
hinsichtlich des Umgangs mit Silent Cyber-Risiken sowie mit Kumulszenarien,
die nur begrenzt versicherbar sind. Insgesamt geht die Hannover Rück in
Deutschland vor dem Hintergrund der starken Schadenbelastungen von
deutlichen Konditionsanpassungen in der Sachsparte insbesondere bei
Naturkatastrophendeckungen aus.

Für Großbritannien und Irland sind im Erstversicherungsmarkt weiterhin
Ratensteigerungen zu beobachten, auch wenn diese insgesamt nicht so deutlich
ausgeprägt sind wie in den Vorjahren und in Abhängigkeit von den Sparten
variieren. Insbesondere im Markt für Haftpflichtdeckungen sind
Ratensteigerungen und eine Verbesserung der Bedingungen zu beobachten.
Ferner verzeichnet der internationale Cyber-Markt signifikante
Ratensteigerungen, welche sich positiv auf das proportionale Portefeuille
auswirken werden. Getrieben wird diese Entwicklung im Wesentlichen durch
eine erhöhte Frequenz und Höhe von Cyber-Erpressungsschäden. Das
internationale Sachgeschäft der Lloyd's-Syndikate hat sich bereits in den
vergangenen Jahren aufgrund der weltweiten Schäden aus Naturgefahren
verhärtet. Dieser Trend setzt sich in leicht abgeschwächter Form fort. Im
britischen Kraftfahrtgeschäft, welches die Hannover Rück im traditionellen
Geschäft ausschließlich nicht-proportional zeichnet, gab es bereits in den
letzten Jahren deutliche Preisanstiege, weshalb für die kommende Erneuerung
ein stabiles Umfeld zu erwarten ist.

In Frankreich ist im Erstversicherungsgeschäft eine leichte Abschwächung der
Preissteigerungen zu erwarten. Grund dafür sind unter anderem die
Lockdown-bedingte Verbesserung der Schadenfrequenz im Motorgeschäft und die
Unsicherheit über die Stärke der wirtschaftlichen Erholung.
Preisstabilisierend wirken weiterhin rückläufige Erträge aus den
Kapitalanlagen sowie die anhaltende Schadenbelastung, unter anderem aus
Naturgefahren. Dies sollte sich in der Summe auch positiv auf die
Entwicklung der Rückversicherungspreise auswirken.

In den Märkten Zentral- und Osteuropas rechnet die Hannover Rück mittel- bis
langfristig mit einer Steigerung der Wachstumsraten im
Erstversicherungsgeschäft. Bei schadenbelasteten Verträgen sowie im
Naturkatastrophengeschäft sind in dieser Region Preiserhöhungen notwendig.

Nordamerika
Der Erstversicherungsmarkt in Nordamerika zeigt weiterhin Ratensteigerungen
in fast allen Sparten. Auch scheinen die Auswirkungen durch Covid-19 das
ökonomische Umfeld weniger stark beeinflusst zu haben als zunächst
befürchtet. Trotz der verbesserten Lage in der Kraftfahrtversicherung ist
die Schadenlast insgesamt allerdings noch angespannt, da die Waldbrand- und
Hurrikansaison bereits ungewöhnlich früh begonnen hat. Um dieser wachsenden
Gefährdung und der daraus resultierenden Zunahme der Schadenlast Rechnung zu
tragen, ist auch für das kommende Jahr mit weiteren Konditions- und
Ratenverbesserungen zu rechnen.

Die fortschreitende ökonomische Erholung in Verbindung mit den
Herausforderungen durch Pandemie, steigende Inflation und stetig wachsendes
Schadenpotential aus verschiedenen Sparten, macht weitere Ratensteigerungen
und Klarstellungen im Deckungsumfang unabdingbar. Die Kapitalausstattung der
Rückversicherer bleibt dabei weiter im Fokus, sodass die Position der
Hannover Rück in diesem Markt nochmals gestärkt wird.

Lateinamerika
Die aktuellen Herausforderungen der Erstversicherer aufgrund der wachsenden
Exponierung gegenüber Naturkatastrophen und sozialen Unruhen bekräftigen
auch weiterhin die Notwendigkeit für solide und gut strukturierte
Rückversicherungslösungen. Die jüngsten Erneuerungen haben wiederum gezeigt,
dass es eine erhöhte Nachfrage nach individuellen Konzepten und Lösungen
seitens Zedenten und Maklern gibt. Dieser Wachstumstrend sollte sich auch
weiterhin länderübergreifend fortsetzen, wenn auch auf unterschiedlichem
Niveau. Zudem muss die Exponierung durch soziale Unruhen in Hinblick auf die
Preisfindung stärkere Berücksichtigung finden.

Aufgrund des Engagements der Hannover Rück zusammen mit Global Communities
und dem United Nations Development Programme (UNDP) gibt es ein starkes
Interesse an der Entwicklung von Deckungskonzepten für lokale Kommunen und
Regionen, insbesondere in Argentinien und Kolumbien.

Asiatisch-pazifischer Raum
Die Region Asien-Pazifik entwickelt sich zu einem der größten
Versicherungsmärkte weltweit. Dieses Wachstum birgt weitere signifikante
Geschäftschancen, auch da die Versicherungsdichte noch immer geringer ist
als in den weiter entwickelten Märkten. So ist sowohl in der
Schaden-Rückversicherung als auch im Bereich Gesundheit und Vorsorge mittel-
und langfristig von deutlichen Zuwachsraten auszugehen, wovon auch
Rückversicherer profitieren werden.

Aufbauend auf die gute Position im Markt hat die Hannover Rück ihre Präsenz
in der Region in den vergangenen Jahren kontinuierlich ausgebaut. In der
strategischen Wachstumsinitiative für die Region Asien-Pazifik wurde
besonderer Wert auf innovative und kundenzentrierte Konzepte sowie auf den
Ausbau von effizienten Entscheidungswegen vor Ort gelegt. Zwei Jahre nach
dem Start der Initiative ist es gelungen, die ersten Ertragsziele zu
erreichen und zum Teil zu übertreffen.

Für die anstehenden Erneuerungsrunden zum 1. Januar 2022 und 1. April 2022
in der Region Asien-Pazifik erwartet die Hannover Rück stabile
Rückversicherungsbedingungen und -preise mit ausgeprägteren positiven
Veränderungen bei Verträgen, die von der Pandemie oder sonstigen Schäden
betroffenen waren.

Naturkatastrophengeschäft
In den letzten fünf Jahren hat der Markt ein anhaltend hohes Aufkommen von
Naturkatastrophenereignissen erlebt. Als Reaktion auf die erhöhte
Schadenerfahrung haben sich die Rückversicherungsmärkte in den vergangenen
Jahren und auch 2021 weltweit zunehmend verhärtet.

Trotz der starken Kapitalposition des Rückversicherungsmarktes ist der
Ausblick für 2022 vielversprechend; der Aufwärtstrend bei den Preisniveaus
dürfte sich fortsetzen. Unter der Annahme, dass bis zum Jahresende keine
weiteren marktverändernden Ereignisse eintreten, erwartet die Hannover Rück
für das Jahr 2022 folgende Entwicklungen in den wichtigsten Märkten für
Naturkatastrophenrisiken:

Nordamerika: Obwohl die Raten für US-Sachkatastrophengeschäft im vergangenen
Jahr angestiegen sind, sind weitere Anpassungen der Preise notwendig. Einer
der Hauptgründe hierfür sind die Schadenaktivität in der ersten
Jahreshälfte
2021 sowie die durch Hurrikan Ida und die nachfolgenden Überschwemmungen
unter anderem in New York verursachten Verwüstungen. Zudem ist die
US-Hurrikan-Saison noch in vollem Gange. Darüber hinaus haben die
erheblichen Schäden, die der Wintersturm "Uri" in den USA verursachte, die
Grenzen der Katastrophenmodelle aufgezeigt. Die extremen Wetteranomalien,
die durch den Klimawandel verursacht werden, verschärfen die Schadenfrequenz
und -höhen nachhaltig.

Europa: Nachdem diese Region viele Jahre lang von größeren
Katastrophenereignissen verschont blieb, hat sich diese Situation in den
Jahren 2020 und 2021 geändert. Verluste und potenzielle Verluste für
Programme im Zusammenhang mit Covid-19 wurden bei der Erneuerung 2021 nur
geringfügig eingepreist, da das Ausmaß der Verluste und die Fragen der
Deckung unter den Rückversicherungsverträgen unklar waren. Für einige
Kundenbeziehungen haben sich die Covid-19-Schäden weiter erhöht, sodass für
die Erneuerungen im Jahr 2022 entsprechende weitere Anpassungen der
Rückversicherungsverträge erwartet werden. Ein zusätzlicher Treiber für
die
Preisgestaltung des europäischen Katastrophengeschäfts im Jahr 2022 werden
die erheblichen Schäden sein, die durch die Zunahme von Naturkatastrophen
verursacht wurden und 2021 bereits jetzt zum teuersten Naturgefahrenjahr in
Deutschland gemacht haben. Insbesondere sind hier die Schäden im
Zusammenhang mit der Unwetterfront "Bernd" zu nennen.

Japan: Die Serie von Taifunen, die Japan in den Jahren 2018 und 2019
heimsuchte, hat in der Katastrophenrückversicherung zu einer schrittweisen
Anhebung der Raten in den vergangenen Erneuerungsrunden geführt. Insgesamt
erwartet die Hannover Rück für 2022 eine weitere moderate Verhärtung für
das
japanische Katastrophengeschäft.

Australien/Neuseeland: In Australien werden die signifikanten und häufigen
Großschäden der letzten Jahre den Druck auf das Ratenniveau bis 2022
aufrechterhalten. Die Rückversicherer sind sich der Tatsache bewusst, dass
Australien und Neuseeland besonders anfällig für erhebliche, durch den
Klimawandel bedingte Wetteranomalien sind, die Hagel, Überschwemmungen,
Dürren oder Waldbrände verursachen.

Spezialgeschäft
Die anhaltende Pandemie und das damit einhergehende deutlich reduzierte
Passagieraufkommen im Airline-Bereich beeinflusst den Luftfahrtsektor
weiter. Der Versicherungsmarkt profitiert daher zwar von einer deutlich
geringeren Schadenlast, gleichzeitig kann die absolute Prämie trotz
Ratensteigerungen angesichts der geringeren Exponierungen kaum wachsen. Im
Bereich der Rückversicherung setzt sich der Trend zu Preissteigerungen
insbesondere im nicht-proportionalen Bereich fort. Allerdings sind aufgrund
immer noch vorhandener Überkapazitäten erste Anzeichen einer Abflachung
dieses Trends zu beobachten. Die Hannover Rück hält auch in dieser
dynamischen Marktphase an ihrem disziplinierten und auf Langfristigkeit
ausgerichteten Zeichnungsansatz fest. Hierbei ist es insbesondere aufgrund
der guten Positionierung im Markt gelungen, die Anteile an profitablem
Geschäft zu halten oder sogar auszubauen.

Der Transportmarkt war in den Jahren 2020 und 2021 durch einen spürbaren
Aufschwung gekennzeichnet. Nach einem signifikanten aber kurzen Einbruch des
Welthandels infolge von Corona-Beschränkungen zogen kommerzielle Schifffahrt
und Warentransporte an, während die Kreuzfahrtbranche weiterhin auf einen
Neustart zuarbeitete. Diese Entwicklung, gepaart mit Sanierungsbestrebungen
der Versicherer, schlug sich in verbesserten Originalbedingungen und Preisen
nieder. In allen Erneuerungsrunden konnten Verbesserungen der Preise und
Konditionen im Rückversicherungsmarkt erzielt werden.

Im Segment Meerestechnik zeigten sich sowohl der Erst- als auch
Rückversicherungsmarkt stabil bei leicht erhöhten Preisen vor dem
Hintergrund einer erneut eher moderat verlaufenen Schadenerfahrung. Trotz
steigender Ölpreise verblieben Fördermengen auf stabilem Niveau während ein
weiter deutlich erhöhtes Interesse der Kunden an Produkten zur Absicherung
erneuerbarer Energien zu verzeichnen war.

Für die Vertragserneuerungsrunden im Jahr 2022 werden erneut stabile
Rückversicherungsbedingungen sowie moderat steigende Preise erwartet.

In der Kredit- und Kautionsversicherung sowie im Bereich der politischen
Risiken sind die Schadenquoten im Vergleich zu den Vorjahren überwiegend
stabil geblieben. In Folge des sukzessiven Wegfalls staatlicher
Wirtschaftshilfen zur Abmilderung der Rezessionsfolgen ist in den kommenden
Monaten mit einem Anstieg der Schadenbelastung zu rechnen. Angesichts dessen
sollten die Preise in der Erst- und Rückversicherung weitgehend das erhöhte
Niveau halten.

In der landwirtschaftlichen Versicherung besteht weiterhin eine steigende
Nachfrage nach Erst- und Rückversicherungslösungen. Die Hannover Rück
engagiert sich hier sowohl in der klassischen Rückversicherung als auch in
verstärkter Zusammenarbeit mit Kunden und Partnern bei der Entwicklung neuer
Versicherungsinstrumente. Indexbasierte Produkte und parametrische Deckungen
bieten deutliches Wachstumspotenzial und können auch zur Abmilderung der
negativen Folgen des Klimawandels sowie zur Verringerung der
Versicherungslücke eingesetzt werden.

Der Markt für Insurance-Linked Securities (ILS) ist nach leichten Rückgängen
in den Vorjahren jetzt wieder gewachsen und bewegt sich in Richtung eines
Volumens von 100 Mrd. USD, auch bedingt durch positive Ratenentwicklungen im
Gesamtumfeld. Die Neuemissionen von Katastrophenanleihen werden im
Gesamtjahr sehr wahrscheinlich das alte Hoch von rund 12 Mrd. USD (exkl.
Mortgage Bonds) übersteigen. Hier wiederum kommt zum Tragen, dass
Katastrophenanleihen im Gegensatz zu anderen ILS-Investitionen in den
vergangenen Jahren weniger stark von Schäden wie Covid-19 getroffen wurden.

So hat die Hannover Rück im Jahr 2021 bisher vier Katastrophenanleihen für
amerikanische Kunden im Gesamtvolumen von rund 1,4 Mrd. USD in den
Kapitalmarkt begleitet. Besonders erfreulich ist die Entwicklung beim
Transfer von Personenrückversicherungsrisiken in den letzten Jahren in den
ILS-Markt von insgesamt etwa 800 Mio. USD einschließlich der Abdeckung von
Extremsterblichkeitsrisiken. In den nächsten Jahren sollte die Nachfrage
insgesamt moderat steigen. Darüber hinaus investiert die Hannover Rück
selbst in Katastrophenanleihen und nutzt somit alle Möglichkeiten des
ILS-Marktes.

Im Bereich Strukturierte Rückversicherung entwickelt sich das Geschäft im
laufenden Jahr über den Erwartungen. Die Nachfrage nach innovativen und
maßgeschneiderten Rückversicherungslösungen steigt unvermindert und es
zeichnen sich Neugeschäftschancen auf nahezu allen Kontinenten ab.

Generell hat sich das Kaufverhalten vieler Kunden in den letzten Jahren hin
zu ganzheitlichen Rückversicherungslösungen verschoben, was auf die
zunehmende Komplexität der Anforderungen an das Kapital- und
Risikomanagement zurückzuführen ist. Dieser Trend setzt sich fort und führt
zu einer steigenden Nachfrage der Kunden nach strukturierten
Rückversicherungslösungen.

Die Hannover Rück ist mit einem Bruttoprämienvolumen von mehr als 24 Mrd.
EUR der drittgrößte Rückversicherer der Welt. Sie betreibt alle Sparten der
Schaden- und Personen-Rückversicherung und ist mit mehr als 3.000
Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern auf allen Kontinenten vertreten. Gegründet
1966, umfasst der Hannover Rück-Konzern heute mehr als 170
Tochtergesellschaften, Niederlassungen und Repräsentanzen weltweit. Das
Deutschland-Geschäft wird von der Tochtergesellschaft E+S Rück betrieben.
Die für die Versicherungswirtschaft wichtigen Ratingagenturen haben sowohl
Hannover Rück als auch E+S Rück sehr gute Finanzkraft-Bewertungen zuerkannt:
Standard & Poor's AA- "Very Strong" und A.M. Best A+ "Superior".

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   Telefon:        +49-(0)511-5604-1500
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   EQS News ID:    1232733



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