HAMBURG/HANNOVER (Dow Jones)--Im Streit um die Zukunft des Hamburger Hafens hat Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil (SPD) Hamburg und Schleswig-Holstein zu einem gemeinsamen Gespräch über die künftige Verklappung des Baggergutes aufgerufen. Weil schlägt seinen Amtskollegen vor, in einem "Drei-Länder-Gespräch" zu "gemeinsamen nachhaltigen Lösungen des Schlickproblems der Tideelbe zu kommen", wie die Zeitung Welt aus dem ihr vorliegenden Schreiben entnimmt. Ziel müsse es sein, "dass wir gemeinsam zu einem Sedimentmanagement kommen, der den fruchtlosen Kreislauf aus Baggerung und Schlickverklappung durchbricht", schreibe Weil.

Auch Niedersachsens Wirtschaftsminister Olaf Lies (SPD) hebe gegenüber Welt das Interesse der Landesregierung in Hannover an einer gemeinsamen Lösung mit Hamburg betont, die Hansestadt aber zugleich davor, den Hafenschlick künftig vor der Vogelschutzinsel Scharhörn zu verklappen.

Hamburgs Umweltsenator Jens Kerstan räumte ein, dass die Hansestadt ihre Ziele mit der jüngsten Elbvertiefung nicht erreicht habe. "Wir müssen feststellen, dass sich die für die große Container-Schifffahrt nötigen Tiefen trotz der vergangenen Elbvertiefung nicht dauerhaft halten lassen", so Kerstan. "Es ist notwendig, dass wir alle zusätzlichen Anstrengungen unternehmen, um dieses Problem zu lösen."

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November 27, 2022 07:41 ET (12:41 GMT)