FRANKFURT (Dow Jones)--Zum Start in das vierte Quartal, das historisch betrachtet für Aktien eine gute Entwicklung verspricht, ist es am Montag am deutschen Aktienmarkt nach unten gegangen. Der DAX schloss 0,9 Prozent tiefer bei 15.247 Punkten, seit Jahresbeginn liegt er aber immer noch 9,5 Prozent im Plus.

Die Sorge, dass die Kurse in den kommenden drei Monaten weiter sinken ist groß. Ein weiteres Jahr ohne Performance wollen Fondsmanager ihren Anlegern nicht zumuten, weshalb eine Option ist, Gewinne mitzunehmen oder Positionen abzusichern - beides belastet die Kurse.

Auf die Stimmung für Aktien drückte aber vor allem, dass die Marktzinsen weiter stiegen. Die Rendite der zehnjährigen Bundesanleihe liegt nun bei 2,90 Prozent. Der Euro fiel dennoch zum Dollar deutlich zurück auf unter 1,05 Dollar, weil in den USA die Zinsen noch schneller steigen und den Dollar stützen. Dort gibt es für die 10-jährige Staatsanleihe bereits 4,67 Prozent.


    Fresenius schwach - Sorge um Dividende 

Hauptverlierer im DAX waren Fresenius mit minus 3,6 Prozent, belastet von der Spekulation über einen möglichen Dividendenausfall. Wegen der für die Kliniktochter Helios in Anspruch genommenen staatlichen Energiehilfe darf der DAX-Konzern für 2023 möglicherweise weder eine Dividende an seine Aktionäre noch Boni an seine Manager zahlen.

Bei der Deutsche Bank (-3,2%) wurde als belastend gesehen, dass das Kundenchaos bei der Postbank für den Mutterkonzern nun Konsequenzen hat: Die Finanzaufsicht Bafin hat einen Sonderbeauftragten entsendet, der die Bank bei der Behebung ihrer Probleme überwacht. Commerzbank verloren 2,5 Prozent, nachdem Goldman Sachs das Kursziel leicht gesenkt hatte.

Für Hella ging es um 2,5 Prozent nach oben, nachdem das Unternehmen den Verkauf der Anteile am Joint Venture Behr-Hella Thermocontrol (BHTC) an das taiwanische Unternehmen AUO Corporation bekannt gegeben hat. Hella rechnet daraus mit einem Buchgewinn von rund 100 Millionen Euro.

Jungheinrich verbesserten sich um 0,8 Prozent, die Aktie wurde in einer Ersteinstufung durch Jefferies zum Kauf empfohlen. Es gebe ein äußerst attraktives Chance-Risiko-Verhältnis mit begrenzten Abwärtsrisiken, so die Experten. Sixt stiegen um 3,6 Prozent nach einer Hochstufung auf Kaufen durch Baader.


INDEX                                   zuletzt  +/- %  +/- % YTD 
DAX                                   15.247,21  -0,9%     +9,51% 
DAX-Future                            15.367,00  -1,0%     +7,21% 
XDAX                                  15.235,17  -0,8%     +9,85% 
MDAX                                  25.773,43  -1,2%     +2,61% 
TecDAX                                 2.994,84  -0,8%     +2,52% 
SDAX                                  12.780,83  -0,7%     +7,17% 
zuletzt                                      +/- Ticks 
Bund-Future                              127,72    -73 
 
YTD - bezogen auf Schlusskurs Vortag 
 
 
Index   Gewinner  Verlierer  unv.  Umsatz Mio Euro  Mio Aktien  Vortag 
DAX           10         29     1          2.558,1        62,4   110,9 
MDAX          12         38     0            447,4        22,5    30,1 
TecDAX        11         19     0            576,5        19,8    23,7 
SDAX          23         43     4             94,3        13,6    18,3 
 

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October 02, 2023 11:54 ET (15:54 GMT)