Frankfurt (Reuters) - Der Autobauer Ford will am deutschen Standort Köln dem Betriebsrat zufolge noch mehr Arbeitsplätze abbauen.

Es gebe einen weiteren Restrukturierungsplan, während der 2023 beschlossene Stellenabbau noch nicht abgeschlossen sei, sagte Betriebsratschef Benjamin Gruschka am Dienstag. Darüber sei die Belegschaft von der Arbeitnehmervertretung auf der Betriebsversammlung im Werk Köln informiert worden. Eine konkrete Zahl wolle das Unternehmen Ende Juni nennen. Ford war für eine Stellungnahme nicht zu erreichen.

"Wir wollen uns über unsere Zukunft unterhalten und nicht über Arbeitsplatzabbau", kritisierte Gruschka das Vorhaben. Die erneuten Stellenstreichungen sind Teil eines Abbauplans von Ford in Europa, der auch Großbritannien und Spanien betrifft. Für das Werk Valencia kündigte Ford vergangene Woche an, es sollten bis zu 1600 Jobs zusätzlich zu den im vergangenen Jahr angekündigten 1100 wegfallen. Von den 1600 sollten 600 Arbeitsplätze dauerhaft abgebaut werden, für 1000 könne eine Wiedereinstellung vereinbart werden, sobald die Produktion 2027 ausgedehnt werde.

Im Ford-Werk Köln arbeiten nach Angaben des Betriebsrats noch 13.000 Beschäftigte, vor vier Jahren waren es noch 5000 mehr. Über die Hälfte des im letzten Jahr beschlossenen Arbeitsplatzabbaus von 2300 bis Ende 2025 sei vollzogen, sagte Gruschka. Damals wurde mit dem Betriebsrat Kündigungsschutz bis Ende 2032 vereinbart, so dass sich Ford von weiteren Mitarbeitenden nur über ein Freiwilligenprogramm trennen könne.

Ford hat in Europa schon länger zu kämpfen. Vor einem Jahr wurde in Köln eine neue Fabrik für Elektroautos eröffnet. Doch die Nachfrage nach E-Autos hat sich seither vor allem in Deutschland wegen des Wegfalls der staatlichen Kaufprämie abgekühlt.

(Bericht von Ilona Wissenbach. Redigiert von Olaf Brenner. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an die Redaktionsleitung unter frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com)