NANTERRE (dpa-AFX) - Der französische Autozulieferer Faurecia blickt nach der Übernahme des deutschen Scheinwerfer-Spezialisten Hella optimistisch auf das neue Jahr. Die Problemlage bei der Versorgung mit Halbleitern dürfte sich ab der zweiten Jahreshälfte entspannen, teilte das Unternehmen am Montag in Nanterre mit. Faurecia-Chef Patrick Koller rechnet für das Unternehmen noch ohne Hella für 2022 mit einer Umsatzsteigerung um etwa 12 bis 15 Prozent auf 17,5 bis 18 Milliarden Euro. Dafür müsste sich die weltweite Autoproduktion von 73,4 Millionen auf 78,7 Millionen Fahrzeuge erholen.

Dabei peilt die Faurecia-Führung eine operative Marge von sechs bis sieben Prozent an - nach 5,5 Prozent im vergangenen Jahr. Da steigerte der Konzern seine Erlöse trotz der Knappheit bei Elektronikchips um acht Prozent auf 15,6 Milliarden Euro. Vor Abschreibungen auf immaterielle Firmenwerte verdiente das Unternehmen im operativen Geschäft 862 Millionen Euro und damit mehr als doppelt so viel wie im Vorjahr. Unter dem Strich stand im fortgeführten Geschäft noch ein Gewinn von 113 Millionen Euro. Wie 2020 sollen die Aktionäre einen Euro Dividende je Anteilschein erhalten.

Eine Geschäftsprognose einschließlich Hella will der Konzern am 28. April veröffentlichen. Faurecia hat die Mehrheit an dem Unternehmen aus Lippstadt erst vor wenigen Wochen übernommen. Künftig will der Konzern unter dem Namen Forvia firmieren. Faurecia und Hella sollen weiterhin als rechtlich unabhängige Unternehmen agieren, aber gemeinsam unter der Dachmarke auftreten. Die Produkte wie Ersatzteile sollen weiterhin unter den bisherigen Markennamen vertrieben werden./jcf/stw/he