E.ON hat die deutsche Regierung über ein Leck im Atomkraftwerk Isar 2 informiert, das zwar nicht die Sicherheit gefährdet, aber den Winterenergieplan der Regierung erschweren könnte, so das Umweltministerium am Montag.

Isar 2 im südlichen Bayern sollte im Rahmen des deutschen Atomausstiegsplans Ende des Jahres vom Netz gehen.

Doch der Krieg in der Ukraine und der darauf folgende Einbruch der Energieimporte aus Russland haben zu einem Politikwechsel geführt. Berlin plant nun, zwei der drei verbleibenden deutschen Reaktoren, darunter Isar 2, bis ins nächste Jahr hinein in Bereitschaft zu halten.

Das Ministerium teilte mit, dass das von der E.ON-Tochter PreussenElektra betriebene Kraftwerk Isar 2 im Oktober eine Woche lang repariert werden muss, während der der Betrieb vollständig eingestellt wird.

Ein Sprecher von E.ON sagte, das Unternehmen sei zuversichtlich, dass mit der Regierung ein Rahmen vereinbart werden könne, der es Isar 2 erlaube, über den 31. Dezember hinaus zur Sicherheit der deutschen Stromversorgung beizutragen.

"Aufgrund der notwendigen Vorlaufzeiten ist es jetzt aber notwendig, dass die laufenden politischen Gespräche schnell zu einem klaren Ergebnis führen und alle Beteiligten so schnell wie möglich Planungssicherheit schaffen", so der Sprecher weiter.

Das Bundesumweltministerium erklärte, dass es gemeinsam mit dem Wirtschaftsministerium "die neue Situation und ihre Auswirkungen auf die Ausgestaltung und Umsetzung der Sicherheitsreserve" des Ausbaus von Isar 2 prüfe.

Auf der EEX-Transparenzseite, auf der die Betreiber obligatorische Meldungen über Kraftwerksausfälle an den Stromgroßhandelsmarkt abgeben müssen, war für Oktober kein Eintrag zu Isar 2 zu finden.

Ein Sprecher von E.ON sagte, das Unternehmen werde den Markt über jede Entwicklung informieren, sobald dies nach deutschem Recht erforderlich sei.