--Keine Annäherung in Tarifverhandlungen

--Verdi fordert 15 Prozent mehr Lohn

(NEU: Stellungnahme von Deutsche Post DHL)

BERLIN (AFP/DOW JONES)--Die Dienstleistungsgewerkschaft Verdi und die Deutsche Post haben in der ersten Runde der Tarifverhandlungen für die rund 160.000 Beschäftigten mit Tarifvertrag keine Annäherung erzielt. Das teilte Verdi-Verhandlungsführerin Andrea Kocsis am Freitag mit. Die Gewerkschaft fordert 15 Prozent mehr Lohn bei einer Laufzeit von zwölf Monaten; die Post hatte dies als realitätsfern zurückgewiesen.

Kocsis bekräftigte am Freitag, die Forderungen seien "notwendig, gerecht und machbar". Die Beschäftigten bräuchten dringend einen Inflationsausgleich und erwarteten darüber hinaus eine Beteiligung am Unternehmenserfolg. Sie verwies darauf, dass die Deutsche Post nach eigenen Angaben 2022 auf das erfolgreichste Jahr in der Konzerngeschichte mit einem operativen Ergebnis von 8,4 Milliarden Euro zusteuere. Bereits im Vorjahr habe der Konzern ein Rekordergebnis von 8,0 Milliarden Euro erzielt.

In einer Stellungnahme der Deutschen Post heißt es, aus Sicht DAX-Unternehmens stehe im Vordergrund, wie die Balance zwischen Lohnsteigerungen für die Beschäftigten und wirtschaftliche Tragfähigkeit erreichen werden könne. Das deutlich rückläufige Ergebnis im Post- und Paketgeschäft reiche schon nicht mehr für die notwendigen Investitionen aus.

"Um sowohl attraktive Löhne zahlen zu können als auch die Arbeitsplätze in diesem Bereich auf Dauer zu sichern, sind daher Einkommenssteigerungen in der von Verdi geforderten Größenordnung nicht vertretbar", so ein Sprecher des Konzerns. "Trotz dieser unterschiedlichen Positionen gehen wir davon aus, dass wir in fairen und zügigen Gesprächen in der nächsten Verhandlungsrunde am 18. und 19. Januar Fortschritte machen werden."

Kontakt zum Autor: unternehmen.de@dowjones.com

DJG/sha/err

(END) Dow Jones Newswires

January 06, 2023 11:51 ET (16:51 GMT)