FRANKFURT (Dow Jones)--Die europäischen Aktienmärkten sind am Mittwoch gut behauptet in den Handel gestartet. Der DAX legt um 0,3 Prozent auf 12.807 Punkte zu, der Euro-Stoxx-50 gewinnt 0,6 Prozent auf 3.485 Zähler. Einerseits belasten Liquiditätsabzüge durch die Notenbanken, wie der späte Rücksetzer am Dienstag nach einer Ankündigung von Anleihenverkäufen durch die Bank of England gezeigt hatte. Auf der anderen Seite setzt die Berichtssaison erste Impulse. Die Anleihen drehen bereits früh am Tag gen Süden und nehmen ein wenig den Aufwärtsdruck bei den Aktien. Hier belasten die erneut hohen Verbraucherpreise aus Großbritannien. Die Inflation ist dort im September leicht gestiegen und ist wieder auf den im Juli erreichten Höchststand (10,1 Prozent) seit vier Jahrzehnten gestiegen.

Als Impulsgeber kommt der nahende kleine Optionsverfall am Terminmarkt am Freitag hinzu, der über Deckungskäufe im Vorfeld der Fälligkeit unterstützt. Trotzdem sollte eine Atempause nach dem Anstieg um fast 1.000 Punkte innerhalb nur weniger Handelstage nicht überraschen, so Holger Struck von hs-livetrading.


   Sartorius nach Zahlen minus 11,7 Prozent 

Bereits am Morgen haben die ersten Unternehmen ihre Zahlen vorgelegt. Aus dem DAX legte Sartorius (-11,7%) die Zahlen für das dritte Quartal vor. Der Laborausrüster konnte Umsatz und Gewinn erneut kräftig steigern, hat die Markterwartungen aber leicht verfehlt. Für das Gesamtjahr wird der Konzern etwas vorsichtiger und rechnet jetzt mit einem Umsatzanstieg in der unteren Hälfte der bisherigen Prognosebandbreite, bestätige aber die Margenprognose. Als Wachstumswert ist die Aktie an der Börse hoch bewertet, so dass die Zahlen als Enttäuschung gewertet werden.

Nach Handelsschluss in Europa steht dann noch die Deutsche Börse aus dem DAX auf der Agenda. Das Umfeld bleibt weiter günstig für Börsenbetreiber. Neben anhaltendem organischen Wachstum treibt insbesondere der kräftige zyklische Rückenwind das Geschäft. Den Ausblick für das laufende Jahr könnte die Deutsche Börse dieses Mal nicht nur qualitativ, sondern auch quantitativ erhöhen.

Stratec verlieren nach der gesenkten Umsatzprognose 4 Prozent. Die Profitabilität weise bereits wieder nach oben, und eine Delle sei mit der Kurshalbierung mehr als eingepreist, so der Händler.


   ASML mit starken Zahlen 

Aber auch aus Europa gab es bereits Daten von der Berichtssaison. Von "starken Zahlen" spricht ein Marktteilnehmer mit Blick auf ASML, die Aktie legt um 5 Prozent zu. Der Ausrüster der Halbleiterindustrie hat im dritten Quartal mehr umgesetzt und deutlich mehr verdient als erwartet. Zwar rechnet ASML für das vierte Quartal mit einem Rückgang der Brutto-Marge auf etwa 49 Prozent. "Mit 51,8 Prozent war sie im dritten Quartal aber sehr hoch", so der Marktteilnehmer. Zudem sei die Bruttomarge im vierten Quartal meistens leicht rückläufig.

Der Schweizer Konsumgüterkonzern Nestle (-0,2%) hat in den ersten neun Monaten höhere Kosten an Verbraucher weitergegeben und den Umsatz kräftig gesteigert. Für das Gesamtjahr äußerte sich das Unternehmen etwas optimistischer als bisher. So soll der organische Umsatz 2022 laut Mitteilung um rund 8 Prozent steigen. Bisher wurde ein Zuwachs von 7 bis 8 Prozent in Aussicht gestellt. Die bereinigte operative Gewinnmarge erwartet Nestle weiter bei rund 17,0 Prozent. "Nestles Wachstumsmotoren wie Tierpflege und Nordamerika laufen weiter auf Hochtouren, was durch das etwas schwächere Geschäft bei Nespresso und Health Sience ausgeglichen wurde", heißt es am Morgen von Analysten.


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Aktienindex              zuletzt        +/- %       absolut  +/- % YTD 
Euro-Stoxx-50           3.475,57        +0,3%         11,74     -19,1% 
Stoxx-50                3.417,64        +0,1%          2,94     -10,5% 
DAX                    12.766,17        +0,0%          0,56     -19,6% 
MDAX                   23.110,18        -0,6%       -138,72     -34,2% 
TecDAX                  2.757,51        -1,5%        -43,04     -29,7% 
SDAX                   10.792,65        -0,8%        -81,91     -34,3% 
FTSE                    6.918,82        -0,3%        -17,92      -6,1% 
CAC                     6.066,74        -0,0%         -0,26     -15,2% 
 
Rentenmarkt              zuletzt                    absolut    +/- YTD 
Dt. Zehnjahresrendite       2,32                      +0,04      +2,50 
US-Zehnjahresrendite        4,06                      +0,05      +2,55 
 
DEVISEN                  zuletzt        +/- %  Mi, 8:31 Uhr  Di, 17:02   % YTD 
EUR/USD                   0,9834        -0,3%        0,9837     0,9846  -13,5% 
EUR/JPY                   146,91        -0,2%        146,93     146,85  +12,3% 
EUR/CHF                   0,9817        +0,1%        0,9804     1,0050   -5,4% 
EUR/GBP                   0,8709        -0,0%        0,8705     0,8704   +3,6% 
USD/JPY                   149,36        +0,1%        149,35     149,13  +29,8% 
GBP/USD                   1,1284        -0,4%        1,1303     1,1314  -16,6% 
USD/CNH (Offshore)        7,2399        +0,2%        7,2384     7,2267  +13,9% 
Bitcoin 
BTC/USD                19.234,94        -0,4%     19.266,20  19.417,58  -58,4% 
 
 
 
ROHOEL                   zuletzt  VT-Settlem.         +/- %    +/- USD   % YTD 
WTI/Nymex                  83,56        82,82         +0,9%      +0,74  +18,7% 
Brent/ICE                  90,36        90,03         +0,4%      +0,33  +22,8% 
GAS                               VT-Settlem.                  +/- EUR 
Dutch TTF                 111,49       113,22         -1,5%      -1,74  +72,7% 
 
METALLE                  zuletzt       Vortag         +/- %    +/- USD   % YTD 
Gold (Spot)             1.644,21     1.652,30         -0,5%      -8,09  -10,1% 
Silber (Spot)              18,65        18,78         -0,7%      -0,13  -20,0% 
Platin (Spot)             899,60       910,00         -1,1%     -10,40   -7,3% 
Kupfer-Future               3,36         3,38         -0,8%      -0,03  -24,2% 
 
YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags 
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Kontakt zum Autor: thomas.leppert@wsj.com

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October 19, 2022 03:44 ET (07:44 GMT)