Zürich (awp) - Die arg gebeutelten Aktien der Grossbank Credit Suisse sind am Montag gefragt. Börsianer sehen die Bereinigung einer Altlast sowie Gerüchte über Verkäufe von Beteiligungen als Gründe.

Die CS-Aktie notiert um 9.15 Uhr 1,4 Prozent im Plus bei 4,477 Franken, während der SMI auf der Stelle tritt. Schon in den letzten beiden Wochen hatte sich das Grossbanken-Papier vom Allzeittief (3,518 Fr.) deutlich gelöst. Seit Anfang Jahr hat sich der Wert der Aktie gleichwohl noch immer halbiert.

Die Credit Suisse hat einen Schlussstrich unter eine weitere Altlast aus der Finanzkrise gezogen. Konkret wurde ein Vergleich mit der Staatsanwaltschaft des Bundesstaats New Jersey im Zusammenhang mit verbrieften Wohnbauhypotheken (Residential Mortgage Backed Securities, RMBS) erzielt, wie die Bank vorbörslich mitteilte. Im Rahmen des Vergleichs leistet die CS laut den Angaben eine einmalige Zahlung von 495 Millionen US-Dollar. Die Behörde hatte vor knapp zehn Jahren noch einen Schadenersatz von über 3 Milliarden gefordert.

Positiv sei vor allem, dass die Zahlung vollumfänglich durch Rückstellungen gedeckt sei, meinte ein Börsianer. Somit sei die Zahlung keine weitere Hiobsbotschaft. Die CS selber betonte in der Mitteilung, es sei die einzig verbliebene RMBS-Angelegenheit gewesen, in der eine Aufsichtsbehörde Ansprüche geltend gemacht habe. Und es sei auch die grösste verbliebene gewesen.

Positiv werden am Markt auch Gerüchte vom Wochenende bewertet. So soll die Bank laut der "Financial Times" über den Verkauf von Beteiligungen nachdenken - etwa an der der SIX, der Allfunds-Gruppe, der Pfandbriefbank. "Potenzielle Verkäufe von Beteiligungen werten wir als positiv", kommentiert der Experte der ZKB. Er schätzt, dass solche Verkäufe gegen 4 Milliarden Franken einbringen könnten.

Entscheidend für die weitere Entwicklung des CS-Kurses, so sind sich aber alle Experten einig, ist erst der kommende 27. Oktober. Dann will die Bank zusammen mit den Q3-Zahlen ein Strategie-Update geben.

rw/uh